Weil es kaum steuerbare Heizungen und gedämmte Gebäude gibt, ist die Verschwendung von Energie in dem Riesenreich - wie auch in der Ukraine - immens. Selbst Präsident Dmitri Medwedew hat 2008 eingestanden, dass Russland der weltweit größte Verschwender von Wärmeenergie sei. Verglichen mit Deutschland ist das Umweltbewusstsein in den Ländern der Ex-Sowjetunion äußerst gering.
Russische Bürger zahlen im Schnitt nur etwa einen halben Euro pauschal monatlich für Gas. Experten regen immer wieder eine Erhöhung der Gebühren an, damit zum Beispiel das Leitungsnetz erneuert wird, Gebäude besser isoliert und Heizungen mit Thermostaten ausgerüstet werden. Russland soll nach Vorgabe von Medwedew bis 2020 den Energieverbrauch um 40 Prozent senken, um seine gewinnträchtigen Rohstoffe wie Öl und Gas noch auf lange Zeit nutzen zu können. Doch bislang fehlte ein Programm, um dieses Ziel zu erreichen.
Aus deutscher Sicht hinkt Russland in Umweltfragen etwa dem im Westen erreichten Standard um 30 Jahre hinterher. Der Bedarf an modernen Umwelttechnologien ist im größten Land der Erde riesig. 90 Prozent der russischen Betriebe gelten als technisch veraltet. Erstmals plant Russland nun auch die Einführung konkreter Vorgaben für den Schadstoffausstoß für die Industrie. Zudem will das Land künftig auch stärker
Biokraftstoffe und
Windenergie nutzen. (dpa)