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29.04.2009 | 05:18 | Fit durch Fett  

Fetthaltige Lebensmittel machen Gedächtnis fit

Irvine - Der Verzehr von fetthaltigen Lebensmitteln kann dazu beitragen, das Gedächtnis zu verbessern.

Fetthaltige Lebensmittel
(c) proplanta
Ein Team der University of California hat entdeckt, dass die Ölsäuren der Fette im Darm in einen das Erinnerungsvermögen erhöhenden Stoff umgewandelt werden. Das Team um Daniele Piomelli hofft, dass diese Studienergebnisse einen Beitrag dazu leisten können, Gedächtnisprobleme zu behandeln. Medikamente, die die Wirkung der Verbindung nachahmen, werden derzeit für die Kontrolle der gefährlichen Triglyceride getestet. Laut BBC gibt es Hinweise darauf, dass hohe Werte von Oleylethanolamid (OEA) den Appetit verringern, zu einem Gewichtverlust führen sowie die Cholesterin- und die Triglycerid-Werte senken können. Das ist auch ein attraktiver Ansatzpunkt für Diätpillen. Details der Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Die Wissenschaftler entdeckten, dass OEA auch dazu führt, dass Erinnerungen durch gedächtnisverbessernde Signale in der Amygdala hinterlegt werden. Wurde OEA Ratten verabreicht, verbesserte sich ihre Speicherzeit bei zwei verschiedenen Tests, dem Laufen in einem Labyrinth und beim Vermeiden unangenehmer Erfahrungen. Wurde OEA durch ein Medikament blockiert, verschlechterten sich die Testergebnisse der Tiere. Piomelli erklärte, es gebe eine evolutionäre Erklärung für die Rolle von OEA. "Wurde Säugetieren dabei geholfen sich zu erinnern, wo und wann sie ein fettreiches Mahl zu sich genommen haben, dürfte OEA ein wichtiges evolutionäres Werkzeug für die frühen Menschen und andere Tiere gewesen zu sein." Dabei dürfte es sich um einen wichtigen Überlebensmechanismus gehandelt haben.

Dennoch dürfte dieser Mechanismus nicht immer hilfreich sein. OEA trägt zum Sättigungsgefühl nach dem Essen bei. Es könnte aber auch langfristiges Verlangen nach fettreichen Nahrungsmitteln erzeugen, die im Übermaß genossen zu einer Fettsucht führen können. Harald Hansen von der Danish University of Pharmaceutical Sciences hat die Wirkungsmöglichkeiten von OEA gegen Fettsucht untersucht. Er geht davon aus, dass die Erforschung der Rolle von OEA in der menschlichen Ernährung dazu beitragen wird zu verstehen, wie sich die Fettsucht derart ausbreiten konnte. Die Folge könnten Medikamente zur Behandlung von lebensbedrohlichen Formen der Erkrankung sein. Der Wissenschaftler betonte, dass OEA nicht für den Konsum durch Menschen auf dem Markt ist und es derzeit nicht nachgewiesen ist, dass es beim Menschen die gleiche Wirkung hat wie bei Ratten. (pte)
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