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05.08.2009 | 15:26 | Verbraucherschutz  

Europäische Verbraucherzentren

Brüssel - Bei Problemen mit Internet-Einkäufen im Ausland wenden sich immer mehr Verbraucher an die Europäischen Verbraucherzentren (EVZ).

EU-Fahne
(c) proplanta
Die meisten Beschwerden, die die EVZ 2008 bearbeitet haben, betrafen den Verkehrssektor (33 Prozent, davon 80 Prozent Flugverkehr), Freizeitdienstleistungen (25 Prozent) sowie Hotels und Restaurants (13 Prozent). Die Europäische Kommission unterstützt das EVZ-Netz und hat gestern (04.08.) den Jahresbericht für 2008 veröffentlicht.

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Zahl der Verbraucher, die sich direkt an ein EVZ wenden, um 22 Prozent gestiegen ist. Bei mehr als der Hälfte der geschilderten Probleme ging es um Internet-Einkäufe. EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva erklärte hierzu: "Gerade in einer Zeit der Rezession sind die Verbraucher anfälliger für verdächtig günstige Schnäppchen und vermeintlich attraktive Sonderangebote. Noch mehr Probleme entstehen, wenn sie in einem anderen Land auf solche Betrügereien hereinfallen. Dabei geht es nicht nur um die geltenden Verbraucherrechte, sondern darum, dass die Verbraucher diese Rechte im täglichen Leben nutzen können, und zwar zuhause ebenso wie im Ausland. Die Menschen sollen wissen, dass die EVZ ihnen helfen, wenn ein Händler ihre Rechte beim Einkauf in einem anderen EU-Mitgliedstaat verletzt." Die meisten Probleme gab es bei Waren und Dienstleistungen (25 Prozent), Lieferungen (18 Prozent), Vertragsfristen (16 Prozent) und unlautere Geschäftspraktiken (14 Prozent).

Das Netz der Europäischen Verbraucherzentren (EVZ-Netz) behandelte 2008 über 62.000 Anfragen von Verbrauchern aus der EU. Die Anzahl der Anfragen aus Deutschland verzeichnete einen deutlichen Anstieg, die EVZ in Deutschland, Österreich und Großbritannien bearbeiteten über ein Drittel der EU-weit eingereichten Beschwerden. Bei den Anfragen an die deutschen EVZ standen Probleme beim Internet-Einkauf und bei Flugreisen im Mittelpunkt. Die EVZ helfen den Verbrauchern, bei Problemen mit einem Händler außergerichtliche Lösungen zu finden. Im Jahr 2008 beantworteten die EVZ 40 Prozent mehr Anfragen dieser Art.

Eines der sichtbarsten Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit der EVZ ist der Online-Shopping-Assistent „Howard“. Dieses Webtool gibt Online-Käufern wertvolle Ratschläge für den elektronischer Einkauf und hilft ihnen, betrügerischen Internethändlern aus dem Weg zu gehen und seriöse Händler im Netz zu finden. Das EVZ-Netz bietet den Verbrauchern in erster Linie Dienstleistungen zur Lösung von Problemen mit Händlern, die beim Einkauf im Ausland oder im Rahmen des (zumeist elektronischen) grenzübergreifenden Fernabsatzes entstehen.

Das EVZ-Netz berät die Verbraucher über ihre Rechte beim Einkauf im Ausland. Es informiert auch über das Verbraucherrecht in der EU und in den Mitgliedstaaten. Das Europäische Verbraucherzentrum, an das sich der Verbraucher gewandt hat, arbeitet mit dem EVZ des Landes zusammen, in dem das Produkt oder die Dienstleistung erworben wurde. In den meisten Fällen kann mithilfe des EVZ-Netzes eine gütliche Einigung zwischen Verbrauchern und Händlern herbeigeführt werden. Konnten die Verbraucher keine Einigung mit dem Händler erzielen, so beraten die EVZ über außergerichtliche Verfahren. Die Verbraucher können sich persönlich oder telefonisch an das EVZ wenden oder ein elektronisches Beschwerdeformular ausfüllen, das in allen Sprachen auf den EVZ-Webseiten verfügbar ist.

Weitere Informationen über die EVZ sowie die Zugangsdaten zum Europäischen Verbraucherzentrum Ihres Landes finden Sie hier und hier. (PD)
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