Im Jahr 2007 habe der durchschnittliche Pro-Kopf- Verbrauch bei 122 Litern pro Tag gelegen, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag, 4 Liter weniger als 2004. Damit habe sich der langjährige Spartrend fortgesetzt. Im Vergleich zu 1991 hat sich der tägliche
Pro-Kopf-Verbrauch demnach um 22 Liter reduziert. Das ist jedoch nur ein kleiner Teil des gesamten Wasserkonsums.
Global gesehen verbraucht jeder Bundesbürger täglich mehrere 1.000 Liter. Sie kommen per Orangen aus Israel oder T-Shirts aus bewässerter indischer Baumwolle nach Deutschland. Schon für eine Tasse Kaffee ist mehr als der tägliche Durchschnittverbrauch eines Deutschen nötig: 140 Liter Wasser vom Setzen der Pflanzen bis zum Kaffeegenuss.
Solche Zahlen ermittelte der Londoner Professor John Anthony Allan, der das Konzept des virtuellen Wassers entwickelt hatte. 2.400 Liter virtuelles Wasser kostet demnach die Herstellung eines Hamburgers und 16.000 Liter die eines Kilogramms Rindfleisch. Der Gemüseanbau verbrauche wesentlich weniger Wasser.
In Deutschland entfallen laut Bundesumweltministerium durchschnittlich fast 40 Liter des direkten Trinkwasserverbrauchs, also rund 30 Prozent, auf die Toilettenspülung. Hier bestehe ein großes Einsparpotenzial: Bei älteren Toiletten fließen 9 bis 14 Liter pro Spülung durch das WC-Becken, obwohl 6 bis 9 Liter genügten.
Wer duscht, statt zu baden, kann laut Ministerium bis zu 70 Prozent Trinkwasser einsparen. Lebensmittelverpackungen mit dem Grünen Punkt müssten nicht gespült werden. Es reiche aus, diese löffelrein wegzugeben. Auch bei Duschköpfen lasse sich sparen: Düsenbrausen und Duschköpfe mit integriertem Durchflussbegrenzer seien günstiger als einfache Lochbrausen. Wassersparend seien solche, deren Durchfluss höchstens zehn bis zwölf Liter pro Minute betrage. (dpa)