Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.11.2009 | 14:55 | Reitsport 

Weitreichende Medikation bei Pferden erlaubt

Kopenhagen - Pferde dürfen bei Wettkämpfen künftig mit bestimmten Medikamenten wieder behandelt werden.

Weitreichende Medikation bei Pferden erlaubt
Die Delegierten der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) genehmigten auf der Generalversammlung in Kopenhagen eine Liste von Medikamenten, nach der einige bisher verbotene Substanzen ganz oder bis zu einer Obergrenze erlaubt sind. Dazu gehört Phenylbutazon, ein Schmerz- und Entzündungshemmer, der erst in den 90er Jahren verboten wurde. Jetzt ist er in der Menge von (8 mcg/ml Plasma) wieder zugelassen. Das ist rund dreimal so viel wie vor dem Verbot der Substanz.

Lactanase, ein Stärkungsmittel, das beim deutschen Springpferd Cornet Obolensky in Hongkong bekanntlich zu einem Schwächeanfall führte, ist künftig unbegrenzt erlaubt. In einigen Ländern wie Schweden kollidiert die neue Liste mit den gesetzlichen Bestimmungen. Auch das deutsche Tierschutzgesetz verbietet, Tiere mit Medikamenten zu einer Leistung zu führen, die sie ohne diese Medikamente nicht erbringen könnten.

Der Deutsche Tierschutzbund (DTSchB) kritisierte die Vorgehensweise der FEI. «Nur ein wirklich gesundes Pferd darf und kann in eine Prüfung gehen. Und ein gesundes Pferd braucht keine Medikamente. Daher ist die Null-Lösung für die Anwendung von körperfremden Substanzen die richtige», sagte Bundesgeschäftsführer Thomas Schröder der Deutschen Presse-Agentur dpa. Eine Umklassifizierung von Medikamenten, die vorher auf der Doping-Liste standen, zu zugelassener Medikation sei nicht der richtige Weg hierzu. Gerade vor den jüngsten Ereignissen im Dressur- und Springsport sollten FEI und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) keine Kompromisse eingehen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Millionenschaden bei Feuer in Lagerhalle - 30 Pferde gerettet

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?