Die Delegierten der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) genehmigten auf der Generalversammlung in Kopenhagen eine Liste von Medikamenten, nach der einige bisher verbotene Substanzen ganz oder bis zu einer Obergrenze erlaubt sind. Dazu gehört Phenylbutazon, ein Schmerz- und Entzündungshemmer, der erst in den 90er Jahren verboten wurde. Jetzt ist er in der Menge von (8 mcg/ml Plasma) wieder zugelassen. Das ist rund dreimal so viel wie vor dem Verbot der Substanz.
Lactanase, ein Stärkungsmittel, das beim deutschen Springpferd Cornet Obolensky in Hongkong bekanntlich zu einem Schwächeanfall führte, ist künftig unbegrenzt erlaubt. In einigen Ländern wie Schweden kollidiert die neue Liste mit den gesetzlichen Bestimmungen. Auch das deutsche Tierschutzgesetz verbietet, Tiere mit Medikamenten zu einer Leistung zu führen, die sie ohne diese Medikamente nicht erbringen könnten.
Der Deutsche Tierschutzbund (DTSchB) kritisierte die Vorgehensweise der FEI. «Nur ein wirklich gesundes Pferd darf und kann in eine Prüfung gehen. Und ein gesundes Pferd braucht keine Medikamente. Daher ist die Null-Lösung für die Anwendung von körperfremden Substanzen die richtige», sagte Bundesgeschäftsführer Thomas Schröder der Deutschen Presse-Agentur dpa. Eine Umklassifizierung von Medikamenten, die vorher auf der Doping-Liste standen, zu zugelassener Medikation sei nicht der richtige Weg hierzu. Gerade vor den jüngsten Ereignissen im Dressur- und Springsport sollten FEI und die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) keine Kompromisse eingehen. (dpa)
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