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06.03.2011 | 16:02 | Badeunfälle 

Weniger tödliche Badeunfälle wegen kühlen Sommers

Hannover - Der kühle, verregnete Sommer hat die Zahl der tödlichen Badeunfälle im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent sinken lassen.

Schwimmbad
2010 ertranken insgesamt 438 Menschen, gut drei Viertel von ihnen verloren ihr Leben in unbewachten Flüssen, Seen und Kanälen. Das geht aus der am Donnerstag in Hannover vorgestellten Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hervor.

DLRG-Präsident Klaus Wilkens rief Städte und Landkreise dazu auf, Gefahrenstellen an Binnengewässern besser zu analysieren und mehr Rettungsschwimmer einzusetzen.

Erstmals seit Beginn der DLRG-Aufzeichnungen vor rund zehn Jahren sank die Zahl der älteren Ertrunkenen, die häufig nicht gut schwimmen können, krank sind oder ihre Kräfte überschätzen. Dagegen kamen wieder mehr Kinder ums Leben: 18 Jungen und Mädchen unter sechs Jahren sowie 15 im Grundschulalter. Nach Einschätzung der Experten liegt dies daran, dass Eltern vor allem zu Hause zu wenig aufpassen und zum Beispiel ihren kleinen Gartenteich nicht als Gefahr ansehen.

Die tödlichen Unfälle an Nord- und Ostsee haben sich im Vergleich zu 2009 auf 32 Fälle verdoppelt, davon seien allerdings viele Touristen nicht beim Baden, sondern beim Segeln, Tauchen oder Angeln verunglückt, teilte die DLRG weiter mit.

Deutlich angestiegen sind auch die Todesfälle in Schwimmbädern: 21 Männer und Frauen starben in Freibädern, Hallenbädern sowie Naturbädern. Zwölf Menschen, darunter sechs Kleinkinder, ertranken im Gartenteich oder privaten Swimmingpool.

Für die DLRG ist die gesunkene Zahl der tödlichen Unfälle kein Grund zur Entwarnung. Der Regen und die kühlen Temperaturen im Sommer hätten viele Menschen von einem Bad im See oder an der Küste abgehalten. Im Juli, als die Sonne strahlte, seien dann auch gleich 109 Männer, Frauen und Kinder ertrunken.

Wie in den Vorjahren gab es die meisten Opfer in Bayern (83), gefolgt von Niedersachsen (62). An dritter Stelle rangiert neu Nordrhein-Westfalen (52). Männer sind nach wie vor die größte Risikogruppe. Unter den 438 Ertrunkenen 2010 waren lediglich 85 Frauen.

Männer kommen laut DLRG-Präsident Wilkens weitaus häufiger zu Tode, weil sie in der Regel risikobereiter sind, sich aber oft selbst überschätzen. (dpa)
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