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02.04.2011 | 12:10 | Fukushima 

Riss in Reaktorwand - Strahlung lebensbedrohlich

Tokio/Berlin - In einer Reaktorwand des havarierten Atomkraftwerks Fukushima klafft ein 20 Zentimeter langer Riss, aus dem radioaktives Wasser ins Meer sickert.

Radioaktives Meerwasser?
Dort wurde eine Strahlung von mehr als 1.000 Millisievert pro Stunde gemessen, wie der Fernsehsender NHK am Samstag unter Berufung auf den AKW-Betreiber Tepco meldete.

Demnach befindet sich der Riss in der Wand einer zwei Meter tiefen Grube für Stromkabel unter Block 2. Darin stand das Wasser laut Tepco 10 bis 20 Zentimeter hoch. Der japanische Energiekonzern wolle das Leck mit Beton dichten, hieß es weiter.

Nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz steigt das Risiko an Krebs zu erkranken um zehn Prozent, wenn man eine Stunde lang mit 1.000 Millisievert oder 1 Sievert bestrahlt wird. Greenpeace-Sprecher Karsten Smid bezeichnete die Werte als «lebensbedrohlich». Bei einer mehrstündigen Belastung drohe die Strahlenkrankheit - etwa mit Erbrechen, Übelkeit und Haarausfall als ersten Symptomen.

Im Moment werde von radioaktivem Jod im Meer berichtet, sagte Smids Greenpeace-Kollege Wolfgang Sadik. «Bei einem Sievert kann aber nicht nur Jod drin sein.» Die Umweltorganisation vermutet, dass auch Elemente mit einer längeren Halbwertszeit wie Cäsium oder Plutonium bereits ins Wasser gelangten.

Greenpeace ist Sadik zufolge zudem beunruhigt, weil nach Angaben aus Japan außerhalb der Reaktoren wohl auch nach Zirkonium gesucht werde. Das Element sei in den Brennelemente-Hüllen enthalten. «Wenn man danach sucht, heißt das, man sucht nach Spuren des geschmolzenen Kerns», sagte der Umweltexperte. (dpa)
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