Die Forschungsanlage zur Algenzucht arbeitet in einem Gewächshaus am Heizkraftwerk der Stadt. Sie hat ein Fassungsvermögen von 48.000 Liter und ist damit mehr als zwanzigmal größer als der erste Zuchtversuch. Seit Juli 2010 erproben der Energiekonzern
Vattenfall Europe und die GMB GmbH als Betreiber des Heizkraftwerkes in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz), wie Mikroalgen für die Umwandlung des klimaschädlichen
CO2 in
Biomasse eingesetzt werden können.
Der innovative Charakter des neuen Algenprojektes besteht darin, dass CO2 aus dem Rauchgas beim Verbrennen von Braunkohlestaub für das Algenwachstum genutzt wird. Mikroalgen-Biotechnologie könne künftig vielfältig genutzt werden, sagte der Wirtschafts-Staatssekretär Henning Heidemanns bei der Inbetriebnahme der Großanlage. «Bis zu einer wirtschaftlichen CO2-Nutzung ist es zwar noch ein weiter Weg. Doch das Potenzial ist da und lohnt den Einsatz».
Bei dem erweiterten Großversuch wird der Algenreaktortyp «Hängende Gärten» erstmals außerhalb des Laborbetriebs praxisnah eingesetzt. Dabei wandern die von der österreichischen Firma ecoduna productions GmbH hergestellten, schwenkbaren Algenreaktoren mit dem Sonnenlicht mit. Dadurch können sie nach Vattenfall-Angaben die Sonnenenergie maximal ausnutzen. Das Forschungsvorhaben wird vom Land Brandenburg und der Europäischen Union gefördert. In Brandenburg gibt es mehrere Hochschulprojekte zur Erforschung der energetischen Nutzung von Algen, so in Senftenberg, Cottbus, Potsdam und Wildau (Dahme-Spreewald). (dpa)