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26.12.2013 | 11:16 | Jahresrückblick 

Das Jahr 2013 in Zahlen

Berlin - Um 719,40 Euro geht es im Wulff-Prozess. Den schwarz-roten Koalitionsvertrag tüftelten 75 Unterhändler aus - oder waren es nicht doch 77? Viele Zahlen ergeben zusammen: das politische 2013.

Jahresrückblick 2013
(c) proplanta
4,8 Prozent für die FDP, 31 Millionen Euro Baukosten in Limburg - diese Zahlen haben im vergangenen Jahr das politische Geschehen bestimmt:

334 Erststimmen kosten Niedersachsens CDU-Ministerpräsidenten David McAllister am 20. Januar die Wiederwahl. So knapp ist der Vorsprung des SPD-Kandidaten im Kreis Hildesheim vor seinem CDU-Konkurrenten. Ein Direktmandat mehr - und Schwarz-Gelb läge vor Rot-Grün.

1 Billion Euro könnte die Energiewende kosten, sagt Umweltminister Peter Altmaier (CDU) - wenn keine Reform kommt. Opposition und Umweltverbände finden: unseriöser Alarmismus auf Stammtischniveau.

50 Presseplätze gibt es im Münchner NSU-Prozess. Nach wochenlangen Querelen um die Vergabe werden sie verlost. Das Verfahren gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte wird deshalb um fast drei Wochen verschoben.

668 Millionen Euro steckte das Verteidigungsministerium in die Aufklärungsdrohne «Euro Hawk» - ohne Zulassung vergebens. Warum er nicht früher die Reißleine zog? Ressortchef Thomas de Maizière (CDU) muss das im Sommer 2013 einem Untersuchungsausschuss erklären.

750.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren - das versprach der «Krippengipfel» zum 1. August 2013. Monatelang herrscht Aufregung um den Rechtsanspruch auf Betreuung. Am Ende bleibt die befürchtete Klagewelle abgewiesener Eltern aus.

100 Euro im Monat bekommen Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause betreuen. Zum 1. August 2014 soll das Betreuungsgeld auf 150 Euro aufgestockt werden. Es ist ein Herzensanliegen der CSU.

1.300 Seiten Abschlussbericht legt der NSU-Untersuchungsausschuss zur Mordserie der rechtsextremen Terrorzelle vor. Die Aufarbeitung der Ermittlungspannen hat mehr als anderthalb Jahre gedauert.

47,7 Prozent der Wähler verschaffen CSU-Chef Horst Seehofer bei der Landtagswahl in Bayern am 15. September die absolute Mehrheit. Es ist das zweitschlechteste Abschneiden seiner Partei seit 51 Jahren.

10.000 syrische Flüchtlinge will Deutschland aufnehmen. Nach UN-Schätzungen werden 2014 mehr als 7 Millionen Menschen auf der Flucht vor dem blutigen Bürgerkrieg sein, die meisten in Syrien selbst. Im Dezember verdoppeln die Innenminister das Kontingent.

31 Millionen Euro Baukosten oder mehr machen Franz-Peter Tebartz-van Elst zum «Protzbischof» von Limburg und Buhmann der Republik. Dass seine neue Residenz so teuer wird, soll er verschleiert haben.

719,40 Euro bleiben am Ende von den Korruptionsvorwürfen gegen Ex-Bundespräsident Christian Wulff. Vor Gericht will er beweisen, dass er von den für ihn übernommenen Hotelkosten nichts wusste. Am achten Verhandlungstag regt der Richter die Einstellung des Verfahrens an.

5 Millionen Hausbesuche sollen der SPD im Bundestags-Wahlkampf aus dem Umfragetief helfen. 13 Tage vor der Abstimmung am 22. September sind laut Wahlkampfmanagerin Andrea Nahles 3 Millionen geschafft.

8 Spitzenkandidaten ziehen für die Linke in den Wahlkampf - andere Parteien haben einen oder zwei. Gegen eine Doppelspitze mit Sahra Wagenknecht hatte sich Fraktionschef Gregor Gysi gesperrt.

90 Minuten dauert das einzige TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem SPD-Herausforderer Peer Steinbrück. Mehr als 17,6 Millionen sehen zu. Endstand: unentschieden.

4,8 Prozent Stimmenanteil brechen der FDP das Genick. Zum ersten Mal überhaupt sind die Liberalen nicht im Bundestag vertreten.

631 Abgeordnete ziehen in den 18. Deutschen Bundestag ein, 402 Männer und 229 Frauen.

6 Vizes stehen Bundestagspräsident Norbert Lammert zur Seite. Ganz schön viele. SPD und Union wollten jeweils zwei Posten für sich.

75 Unterhändler von CDU, CSU und SPD arbeiten den Koalitionsvertrag aus. Oder? Am Ende stehen sogar 77 Namen auf der Liste. Wie dem auch sei - ein Rekord. 2005 hatten 32 Politiker verhandelt.

8,50 Euro Mindestlohn sind das Kernanliegen der Sozialdemokraten im Wahlkampf. In den Verhandlungen mit der Union setzen sie ein Gesetz ab 2015 durch. Zwei Jahre lang gibt es allerdings noch Ausnahmen.

50 Milliarden Euro würde es kosten, alle Wunschprojekte der drei Parteien unter einen Hut zu bringen - mindestens. Die Union sagt: Bei 16 Milliarden ist Schluss. Am Ende einigt man sich auf 23 Milliarden Euro Spielraum für «prioritäre Maßnahmen».

185 Seiten hat der fertige schwarz-rote Koalitionsvertrag. Titel: «Deutschlands Zukunft gestalten».

474.820 SPD-Mitglieder dürfen per Briefwahl über das Regierungsprogramm entscheiden - ein Novum mit hohem Risiko für die Parteispitze. Mehr als drei Viertel machen von ihrem Stimmrecht Gebrauch. 75,96 Prozent sind für Schwarz-Rot..

Unzählige Daten deutscher Bürger soll der US-Geheimdienst NSA abgegriffen haben. Im August erklärt die Bundesregierung die Affäre für beendet. Inzwischen gibt es wieder Gesprächsbedarf: Auch das Handy der Kanzlerin blieb nicht verschont. (dpa)
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