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04.06.2017 | 06:39 | Artenvielfalt 

Landwirte erhalten biologische Vielfalt in Agrarlandschaften

Berlin - An der Hauptzufahrt zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Berlin dokumentiert der Deutsche Bauernverband (DBV) exemplarisch, wie die Artenvielfalt in intensiv genutzten Agrarlandschaften erfolgreich erhalten und gefördert werden kann.

Artenvielfalt erhalten
Projekt „Lebendige Agrarlandschaften“ stellt Blühstreifen zum Tag der Umwelt bei der IGA vor. (c) proplanta
Der DBV-Umweltbeauftragte und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, betonte auf einer Pressekonferenz im Vorfeld des Tages der Umwelt (Weltumwelttag am 5. Juni) in Berlin: „Wir Landwirte und Landwirtinnen setzen uns bereits vielfach mit praxistauglichen Maßnahmen für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft ein und sind damit unverzichtbare Partner für den Naturschutz.“

Im Verbundprojekt „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“ entwickeln und erproben der DBV und seine Projektpartner eine Reihe von Maßnahmen, um die biologische Vielfalt auf Landwirtschaftsflächen zu erhalten und zu fördern. Eine dieser Maßnahmen wird an der IGA mit einem Blühstreifen am Getreidefeld erläutert.

Hartelt verdeutlichte: „Ein Blühstreifen wie zum Beispiel hier an der IGA ist ein Blickfang für die Besucher, fördert aber in erster Linie den Bestand an regionalen Wildpflanzen, die bis in den Herbst hinein blühen. Er bietet Futter und Rückzugsmöglichkeiten für verschiedene Insekten, Feldvögel und Säugetiere. So wird die heimische Flora und Fauna durch die Landwirtschaft gefördert.“

Landwirt Uwe Schmutzler von der Neuenhagener Agrar- und Landschaftspflege GmbH hat den Blühstreifen auf seinen Flächen angelegt. Er betonte seine Bereitschaft, das Greening der europäischen Agrarpolitik für Biodiversitätsmaßnahmen zu nutzen. Schmutzler verwies zudem auf den positiven Effekt der Streifen auf die Bestäuberleistung von Wild- und Honigbienen sowie die positiven Rückmeldungen der Imker auf seine Initiative.

Neben Blühstreifen gehören zum Beispiel auch Untersaaten im Maisanbau, frühblühende Zwischenfrüchte und Zwischenzeilenbegrünungen im Steillagenweinbau zu den Naturschutzmaßnahmen, die im Verbundprojekt „Lebendige Agrarlandschaften-Landwirte gestalten Vielfalt“ umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit erforscht werden.

Der DBV koordiniert dieses Verbundprojekt, in dem praxistaugliche Lösungen zur Förderung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften und zur Sicherung von Ökosystemleistungen erprobt werden.

Die Maßnahmen werden von Landwirten und Landwirtinnen, Winzern und Winzerinnen in drei Modellregionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz umgesetzt: in Nordrhein-Westfalen von der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft sowie in Rheinland-Pfalz vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau.

Die Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer Integrierbarkeit in die produktive Bewirtschaftung der Flächen, ihrer ökonomischen Tragfähigkeit und der ökologischen Wirksamkeit evaluiert. Erfolgreich erprobte Maßnahmen sollen auch auf andere Regionen übertragen werden.

Zusätzlich wird eine vom Berufsstand getragene Plattform Landwirtschaft & Naturschutz aufgebaut, um Landwirte und Landwirtinnen bei der Auswahl und Umsetzung von produktionsintegrierten Naturschutzmaßnahmen in ihrem Engagement für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität unterstützten zu können.

Das Verbundprojekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durchgeführt. Es wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und durch die Landwirtschaftliche Rentenbank gefördert. Weitere Informationen unter www.lebendige-agrarlandschaften.de
dbv
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Kommentare 
cource schrieb am 10.06.2017 14:19 Uhrzustimmen(29) widersprechen(11)
solche blühstreifen wurden oftmals auf kosten bereits vorhandener intakter ganzjährig wirksamer feldweg-/wald- und gewässerränder/ufer, angelegt, wer kontrolliert denn ob ein feldweg auf einmal bedeutend schmaler ist---nur die flächenstillegung bis 2010 brachte nachhaltige positive veränderungen für die natürliche flora/fauna, alles andere ist augenwischerei
der Unbelehrbare schrieb am 05.06.2017 21:19 Uhrzustimmen(32) widersprechen(26)
Wen man unter Artenvielfalt Mais, Raps und Weizen versteht mag das stimmen. Ich stelle mir darunter etwas anderes vor. In diesem Land verarschen sich alle solange gegenseitig bis sie selbst dran Glauben.
kurri Altbauer 86 schrieb am 04.06.2017 07:58 Uhrzustimmen(55) widersprechen(22)
Der DBV vergißt wie immer, wenn es um das Image der Bauern, wir erzeugen ca. 30% des von Allen benötigten Sauerstoff. Jeder meint er dürfe davon kostenlos soviel gebraucht wird, für seine Zwecke verwenden. Die Meere produzieren ca. 70% des weltweit benötigten Sauerstoffs. Ohne ihn gäbe es kein Leben auf unserm "blauen Planeten", in unserem Wahn nach immer mehr Reichtum, wird jedes Mittel eingesetzt was Erfolg verspricht! Der dramatische Klimawandel kann ja wohl keiner mehr leugnen wollen, außer Herrn Tramp.
Da wird mal wieder in Berlin sehr viel Geld verpulvert, es wirken zuviele "Experten" mit. Viele Köche verdreben den Brei, sagt ein altes Sprichwort! Wann erhebt der DBV endlich mal Anklage gegen die Verbände, die uns in unverantwortlicher Weise diffamieren! Hier sollten wir uns mal ganz kräftig zuschlagen, aber nein, man könnte ja einem auf die Füße treten. Wir sind der Berufstand, der unseren Mitbürgern ihren zum Teil üppigen Lebenswandel erlaubt!
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