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08.02.2017 | 19:00 | Rohölmarkt 

Rohölpreis: Brent fällt auf 55,45 USD/Barrel

Stuttgart/Paris/Chicago - Der Rohölmarkt legte im Wochenverlauf wieder etwas zu. Rohöl der Nordseesorte Brent kostete heute Abend mit 55,45 USD/Barrel 0,9 % weniger als letzte Woche Mittwoch von 55,92 USD/Barrel. Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) lag mit 52,40 USD/Barrel um 1,2 % unter dem Niveau der Vorwoche von 53,05 USD/Barrel.

Rohölpreis
(c) Georgi Roshkov - fotolia.com

Der Anstieg der Rohöllagerbestände in den USA setze sich stärker als erwartet fort. Die  Energy Information Administration (EIA) meldete zuletzt, dass die US-amerika-nischen Ölreserven gegenüber der Vorwoche kräftig um 13,8 Mio. Barrel angestiegen sind. Damit stiegen die Vorräte das fünfte Mal hintereinander. Dabei blieben die Bestände bei Heizöl und Diesel unverändert und für Benzin fielen diese um 0,9 Mio. Barrel zu. Die Rohölimporte der USA erhöhten sich um 1,1 auf 8,8 Mio. Barrel/Tag. Zudem stiegen die inländischen Ölfördermengen um 63.000 auf 8,98 Mio. Barrel/Tag. Noch im Vorjahr betrug die Ölfördermenge 8,95 Mio. Barrel/Tag. Die Zahlen sind stark bearish zu werten.

Laut Handel sind die Konfrontation zwischen Teheran und Washington wieder etwas in den Hintergrund gerückt, vielmehr stehen die aktuellen Fundamentaldaten im Blickpunkt. Bei der Förderdrosselung der OPEC wird derzeit ein Umsetzungsgrad von 91 % vermutet. Ein starkes Gegengewicht dazu bildet der US-Rohölmarkt, nehmen dortige Ölbohraktivitäten stark zu und die Rohölimporte ebenfalls, alles bei gleichzeitig abgeschwächter Marktnachfrage. Deshalb erwägt US-Präsident Donald Trump auf Rohöleinfuhren der USA 20 % Importsteuer zu erheben, was der US-Rohölförderung einen kräftigen Schub verleihen, aber das Angebot auf dem Weltmarkt übersättigen würde, da die USA als größter Ölimporteur dann weniger Öl auf dem Weltmarkt abnehmen.

Fazit: Die OPEC-Staaten drosseln die Erdölförderung, die USA erhöhen sie dage-gen. Jetzt kommen Importzölle in den USA mit ins Spiel. Randvolle Rohöllager, eine wieder belebte Fracking-Industrie in den USA sowie Reaktivierung und Ausbau von Rohöl-Pipelines von Kanada bis zur Golf-Küste, lassen kaum Chancen für einen Preisanstieg bei Rohöl erwarten.
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