Der
IGC taxierte die kommende Welt-Maisernte 2017/18 um 2,7 % niedriger als die letzte. Der USDA-Bericht mit aktuellen Quartalsbeständen und Anbauzahlen wird heute Abend mit Spannung erwartet. So notierte der Fronttermin bei US-Mais in Chicago dollarbedingt bei 131,73 EUR/t (Mittwoch: 130,40 EUR/t), an der
MATIF in Paris bei 171,00 EUR/t (Mittwoch: 172,00 EUR/t). Dabei tendierte Mais zuletzt leicht fester. Der Eurokurs fiel auf 1,0684 USD/EUR.
In den USA stand heute Nachmittag der USDA-Report Prospective Plantings and Quarterly Stocks im Fokus. Dabei werden die Bestände an US-Mais mit 8,53 Mrd. Bushel um 13 % höher als im Vorjahr von 7,82 Mrd. Bushel erwartet, die Maisanbaufläche mit knapp 91 Mio. Acres um 3,2 % kleiner als im Vorjahr von 94,0 Mio. Acres. Daneben spielt das Wetter auch für die Maisaussaat eine wichtige Rolle, könnte Regen zu Aussaatverzögerungen führen. Zuletzt kam die Maisaussaat in den USA gut voran. Der Internationale Getreiderat (IGC) veranschlagte die US-Maisernte 2017/18 auf 360,0 Mio.t gegenüber 384,8 Mio. t im Vorjahr, ein Minus von 6,4 %.
Exportseitig konnte US-Mais nicht überzeugen, erreichten die Exporte von US-Mais mit 716.900 t gegenüber 1.347.000 t in der Vorwoche und 1.255.400 t zuvor ein mageres Ergebnis. Negative Zahlen kommen auch vom Ethanol-Markt, stieg zwar die wöchentliche US-Ethanolproduktion zwar erneut auf 1,054 Mio. Barrel/Tag, aber nehmen die US-Ethanolbestände ähnlich wie die US-Rohöllagerbestände gewaltig zu. Immenser Druck kommt vom Rohöl und Ölschieferabbau. Lag die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen (US-Oil-Rigg-Count)in den USA Anfang März noch bei 609, stieg diese bis letzte Woche auf 631 an mit einer Rohölproduktion bis zu 9,11 Mio. Barrel/Tag. Zudem nimmt der Abbau von Ölschiefer weit über die Grenzen der USA zu. Der IGC veranschlagte die Welt-Maisernte 2017/18 gestern auf 1.024,0 Mio.t gegenüber 1.053 Mio. t im Vorjahr, ein Minus von 2,7 %.
Südamerika bleibt bei Mais weiterhin in den Schlagzeilen, laufen neue Prognosen des Analysten Safras e Mercado auf eine
Maisernte Brasiliens von bis zu 98 Mio. t hinaus und erwartete Agroconsult eine Maisernte von 96,3 Mio. t dort. Bekanntlich bohrte das
USDA seine Prognose für Brasiliens Maisernte bereits um 5 Mio. t auf 91,5 Mio. t und für die Argentiniens um 1 Mio. t auf 37,5 Mio. t auf, wodurch die Exporte beider Länder von 35,9 Mio. t auf 56,5 Mio. t zulegen sollen, was ein Plus von 57,4 % bedeuten würde. Jetzt müssten die Maisexporte beider Länder um 6,5 Mio. t auf 63 Mio. t zulegen, wenn nicht die Lagerbestände ansteigen sollen.
Angesichts derartig wachsender Maisverfügbarkeiten will Brasilien die hohen Ethanol-Importe aus den USA zurücksetzten, exportierten die USA im Dezember mit 1.012 Mio. Barrel gut 43 % ihrer Gesamtexporte bei Ethanol nach Brasilien. Insofern prüft die brasilianische Regierung einen Antrag der Zucker- und Gas-Lobby, um womöglich eine 20%ige Einfuhrsteuer auf Ethanol wieder einzuführen. Druck droht auch noch von anderer Stelle, handelte sich Brasilien wegen Gammelfleisch einen heftigen Fleischskandal ein, haben einige Länder den Import von Fleisch aus dem Brasilen gestoppt, was sich negativ auf die brasilianische Fleischproduktion und damit auch auf den Maisverbrauch auswirken dürfte.
In der EU-28 begünstigte das warme Wetter auch die Maisaussaat, schritt diese in der Süd-EU zügig voran, im Norden gab es dagegen immer wieder leichte Nacht-fröste. Der Internationale Getreiderat (IGC) veranschlagte die EU-Maisernte 2017/18 auf 63,0 Mio. t gegenüber 60,5 Mio. t im Vorjahr, ein Plus von 4,1 %. Importseitig gab es wenige Veränderungen, läuft nach wie vor Futterweizen stärker in die Futterration als Mais. Die Maisimporte in die EU blieben trotz schwacher Ernte mit rund 8,0 Mio. t um 27 % hinter dem Vorjahresergebnis von 10,9 Mio. t zurück, dabei importierte die EU letzte Woche 200.000 t Mais. Dabei lagen die Preise des Handels für Mais zuletzt bei 156,00 EUR/t (Mittwoch: 166,00 EUR/t) FOB Bordeaux und 185,00 EUR/t (Mittwoch: 185,00 EUR/t) FCO Süd-Oldenburg.