Aufgrund ähnlicher Strukturen der bäuerlichen Landwirtschaft in beiden Ländern pflegen die beiden Agrarminister bereits seit vielen Jahren enge Kontakte. Vor allem bei der für beide Länder so wichtigen Frage der Milchpolitik herrschte große Übereinstimmung. Beide treten daher für ein aus EU-Mitteln finanziertes Begleitprogramm ein, falls es zu einem Quotenausstieg im Jahr 2015 kommen sollte. „Die Milchwirtschaft sichert die attraktive Kulturlandschaft in unseren Ländern. Davon profitieren auch der Tourismus und die mit ihm verbundenen Wirtschaftsbereiche“, bekräftigten Miller und Stockinger übereinstimmend.
Beim sogenannten Health Check der EU-Agrarpolitik muss nach Überzeugung der beiden Minister die Erhaltung stabiler Direktzahlungen bis 2013 vorrangiges Ziel sein. Ein zentrales Dauerthema der europäischen
Agrarpolitik ist auch der Bürokratieabbau. Dazu soll auf Fachebene eine „Diätliste“ erarbeitet werden. „Dem Papierkrieg muss endlich ein Ende gesetzt werden, damit unsere Bauern wieder mehr Zeit im Stall und auf den Feldern verbringen können“, so Miller und Stockinger. Insbesondere bei den Tier haltenden Betrieben müssten die kostentreibenden Überregulierungen zurückgenommen werden, um die wirtschaftlich angespannte Situation nicht noch weiter zu verschärfen.
Nach der Besichtigung des Biomasseheizkraftwerks Aichach, das mit naturbelassenem Restholz betrieben wird, betonten die beiden Minister die Bedeutung der Nachwachsenden Rohstoffe, insbesondere zur Erzeugung von Heizenergie. Ebenso wurden bei einem Besuch der Gartenbauzentrale Main-Donau eG in Gundelfingen die Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit im Erwerbsgemüsebau sondiert. „In diesem für eine gesundheitsbewusste Ernährung besonders wichtigen Produktbereich gibt es im In- und Ausland noch erhebliches Absatzpotenzial, das es durch Ausdehnung der Produktion und gezieltes Marketing zu nutzen gilt“, sagte der Minister.
Kooperieren wollen der Freistaat und Oberösterreich ebenfalls beim Export von Zuchtschweinen. Dies sei schon allein deshalb notwendig, weil Bayern die von Miller ausgehandelte Lieferung von 2 000 Zuchtschweinen nach Moskau allein nicht schultern könne. Auch die Bekämpfung des Maiswurzelbohrers und des Borkenkäfers sei eine grenzübergreifende Herausforderung. (PD)