(c) proplanta Die Zentralbank in Seoul führte das Wachstum vor allem auf eine höhere Produktion im Agrarbereich zurück. Nordkoreas Bruttoinlandsprodukt (BIP) habe im Jahresvergleich um 0,8 Prozent zugelegt, teilte die Bank of Korea am Sonntag in einem Bericht über die Wirtschaft des weitgehend von den globalen Handelsströmen abgeschnittenen Nachbarlandes mit. Nach einem Wachstum 2008 von 3,1 Prozent war das BIP des Landes den Berechnungen zufolge 2009 um 0,9 Prozent und 2010 um 0,5 Prozent geschrumpft.
Während die Produktion in der Schwer- und Chemieindustrie zurückgegangen sei, «erhöhte sich stark die Produktion in Landwirtschaft, Forstwesen und Fischerei». Es habe gute Ernten unter anderem von Reis und Mais gegeben. Im Bergbaubereich sei die Produktion vor allem dank der höheren Kohleförderung um 0,9 Prozent gestiegen. Nordkorea ist aufgrund von Misswirtschaft und einer Reihe von Naturkatastrophen seit Jahren von Nahrungsmittelhilfe von außen angewiesen.
Da aus Nordkorea so gut wie keine aktuellen Daten zur Wirtschaftsleistung veröffentlicht werden, gelten die Berechnungen zum BIP als unsicher. Die Zentralbank in Seoul greift dabei unter anderem auf Daten des Geheimdienstes und von Forschungsinstituten zurück, die sich auf Nordkorea spezialisiert haben.
Das Pro-Kopf-Einkommen des Landes mit einer Einwohnerzahl von über 24 Millionen Menschen lag nach den Schätzungen bei rund 1,3 Millionen südkoreanische Won (etwa 927 Euro). Das seien ein Neunzehntel des vergleichbaren Werts in Südkorea gewesen. Nordkoreas Bruttonationaleinkommen (BNE) habe 2011 schätzungsweise 32,4 Billionen Won betragen, oder 2,6 Prozent desjenigen Südkoreas. (dpa)
|
|