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04.03.2013 | 12:47 | Risikovorsorge 

Mehrgefahrenversicherung zunehmend gefragt

Gießen - Die von hohen Steuerbelastungen befreite Mehrgefahrenversicherung erfreut sich großer Nachfrage. Darauf hat die Vereinigte Hagel VVaG vergangene Woche in Gießen hingewiesen.

Hagelschäden
(c) proplanta
Ernteversicherungen würden seit Jahresbeginn zunehmend in Anspruch genommen. Während die Risikovorsorge im Vorjahr mit einer hohen Prämiensteuer belastet gewesen sei, würden ab 2013 für Sturm, Starkregen und Starkfrostversicherungen dieselben deutlich günstigeren Versicherungsbedingungen wie bei Hagel gelten. Mit einheitlichen 0,03 % der Versicherungssumme lasse sich diese umfassende Ertragsausfallversicherung für Ackerpflanzen jetzt erheblich günstiger gestalten, stellte das Versicherungsunternehmen fest.

Laut seinen Angaben stieg die bei ihm mehrgefahrenversicherte Ackerfläche von 100.000 ha Ende 2011 auf 127.000 ha zum Abschluss des vergangenen Jahres. Für 2013 werde - vorsichtig kalkuliert - eine Verdopplung auf rund 260.000 ha erwartet, teilte die Vereinigte Hagel auf Anfrage mit. Der Versicherungsbeitrag, der auf die Mehrgefahrenversicherung entfalle, werde voraussichtlich 10 Mio. Euro erreichen, etwa 10 % des Gesamtbeitrags auf dem deutschen Markt.

In den nächsten Jahren erwartet das Unternehmen aufgrund der konkreten Nachfrage und des grundsätzlichen Interesses der Landwirte einen weiteren deutlichen Anstieg der versicherten Fläche sowie des Beitrags auf rund 30 %. Im europäischen Ausland, wo die Mehrgefahrenversicherung bereits etabliert sei, liege der Anteil bei rund einem Drittel der versicherten Fläche.

Die Vereinigte Hagel wies darauf hin, dass im Erntejahr 2011/12 wegen extremer Kahlfrostschäden bundesweit mehr als 500.000 ha Getreide hätten umgebrochen werden müssen. Außerdem habe im Vorjahr ein Sturmtief Ende Juni 60.000 ha Maisfläche mit Schäden in Millionenhöhe verwüstet. Regengüsse von bis zu 60 l pro Quadratmeter hätten ganze Regionen überschwemmt und erntereife Bestände vernichtet.

Den Bestand abzusichern, sei denkbar einfach, so die Vereinigte Hagel. Der Versicherungsnehmer lege einen Bestandswert fest, der sich aus seiner erwarteten Erntemenge und seinem unterstellten Produktpreis je Hektar ergebe. Dieser Hektarwert sollte auch Zuschläge für die Ersatzbeschaffung von Erntegut und anfallende Transportkosten berücksichtigen. Das sei besonders ratsam, wenn Lieferverträge bestünden, die eingehalten werden müssten. (AgE)
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