Wie die Zentrale
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) am vergangenen Donnerstag mitteilte, errechnete das zuständige Hauptzollamt Hamburg-Jonas für den Zeitraum vom 1. April 2012 bis 31. März 2013 eine Überlieferung der zur Verfügung stehenden Garantiemenge von 29,928 Mio. t um 24.000 t beziehungsweise 0,08 %.
Durch die sogenannte Bundes- und Molkereisaldierung wird die Strafabgabe von 27,83 Cent je Kilogramm Überlieferungsmilch für den einzelnen Überlieferer jedoch nicht im vollen Umfang fällig, sondern deutlich abgeschwächt.
Der entsprechende Saldierungssatz für das abgelaufene Quotenjahr wurde mit 97,2 % angegeben, das heißt, lediglich für 2,8 % der Übermengen muss der Strafbetrag geleistet werden. Damit ergibt sich eine Superabgabe von 0,78 Cent/kg, die im vorhergehenden Quotenjahr 2011/12 noch bei 1,45 Cent/kg gelegen hatte.
Insgesamt muss Deutschland nun rund 6,6 Mio. Euro an Brüssel überweisen. Ursprünglich war man jedoch davon ausgegangen, dass 2012/13 überhaupt keine Abgabe fällig wird.
Nach einer entsprechenden Mitteilung des Bundesfinanzministeriums hatten die Molkereien bereits das für mögliche Strafzahlungen einbehaltende Geld an die Erzeuger zurückgezahlt.
Die ZMB machte für die überraschende Entwicklung die deutlich höhere Fettkorrektur bei der Berechnung der diesjährigen Quotenausnutzung verantwortlich; diese war im Vergleich zum Milchjahr 2011/12 um 33.000 t oder 20 % auf 198.000 t angestiegen.
Der Geschäftsführer des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB), Dr. Hans-Jürgen Seufferlein, sprach von einem großen Ärgernis für die Milcherzeuger und einem schwindenden Vertrauen in die offizielle Statistik. „Das Meldewesen muss dringend verbessert werden“, forderte Seufferlein. (AgE)