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01.06.2017 | 07:02 | Klimaschutzabkommen 
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Trump will Klimaschutz-Entscheidung in den nächsten Tagen treffen

Washington - In den USA haben sich am Mittwoch Anzeichen verdichtet, dass US-Präsident Donald Trump das Pariser Klimaschutzabkommen aufkündigen will.

Pariser Klimaschutzabkommen
Donald Trump spannt die Welt weiter auf die Folter: Verlassen die USA das Pariser Klimaschutzabkommen, oder bleibt die größte Volkswirtschaft der Welt dabei? (c) proplanta
Berichte, wonach die Entscheidung bereits getroffen sei, das von fast 200 Ländern unterzeichnete Abkommen zu verlassen, wurden aber nicht bestätigt. «Ich werde meine Entscheidung in den nächsten Tagen bekanntgeben», schrieb Trump auf Twitter.

Zuerst hatte der Nachrichtenblog Axios berichtet, Trump habe eine Grundsatzentscheidung gefällt. Axios berichtete weiter, die Modalitäten eines Austritts seien jedoch noch nicht entschieden und würden in einem kleinen Kreis im Weißen Haus beraten.

Trump könnte den langwierigen Prozess eines Rückzugs aus dem Pariser Abkommen anschieben, aber auch aus der Klima-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen austreten, die seit 1994 in Kraft ist. Dies wäre ein noch radikalerer Schritt.

Sollte es zum Austritt kommen, wäre dies nach langer interner Debatte ein Sieg für die Radikalen im Weißen Haus um Trump-Strategieberater Stephen Bannon und Berater Stephen Miller. Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und auch seine Tochter Ivanka sollen gegen einen Austritt sein. In Umfragen sprachen sich zwei Drittel der Amerikaner für einen Verbleib aus.

Nicht zuletzt hatte die Energiebranche in den USA sich zu großen Teilen gegen einen Austritt aus dem Pariser Abkommen ausgesprochen. Auch die sechs anderen Regierungs- und Staatschefs beim zurückliegenden G7-Gipfel am Wochenende auf Sizilien hatten versucht, Trump von der Wichtigkeit des Klimaschutzabkommens zu überzeugen.

Die EU-Kommission sieht die Welt auch im Falle eines Rückzugs der US-Regierung vom Pariser Abkommen weiter auf Klimaschutzkurs. «Wenn sie sich zum Austritt entscheiden, wäre das enttäuschend, aber ich glaube wirklich nicht, dass es das Schicksal der Menschheit verändern würde», sagte der für Energiefragen zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, am Mittwoch in Brüssel.

Europa führe vor, dass die Nutzung klimafreundlicher Technologien auch wirtschaftlich sinnvoll sei, sagte Sefcovic. Diese Einsicht mache sich auch in den Vereinigten Staaten breit und sie werde sich am Ende durchsetzen. Es gebe weltweit inzwischen eine wachsende Erwartung, dass Europa die Führungsrolle beim Kampf gegen die Erderwärmung einnehme. «Europa ist bereit für diese Führung und wir werden sie definitiv leisten.»
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 01.06.2017 07:43 Uhrzustimmen(49) widersprechen(28)
„Nein, nicht gering ist die Zeit, die uns zu Gebote steht; wir lassen nur viel davon verloren gehen." (Seneca) - Präsident Trump installiert mit seinem epochalen Abschottungsmodell „AMERICA FIRST“ für den Rest der Welt ein gigantisches Wirtschaftswachstumsprogramm, wo er außen vor zu bleiben gedenkt und isoliert damit einzig die USA. Dem alternativlosen Vollzug einer derartigen Absonderung seiner Nation mittels einer hinlänglich ausgereiften Technologie ohne jedwedes weiteres Wachstumspotential in die Zukunft -der Kohleverstromung- erteilt selbst der letzte Hinterwälder zwischenzeitlich eine glasklare Absage. Die zentrale Energieversorgung gehört der Vergangenheit an, selbst wenn ein neuzeitlicher Nero aus Übersee sich das in dieser unmissverständlichen Art und Weise nicht vergegenwärtigen möchte.

Leider stellt sich damit die modernste Demokratie weltweit breitbeinig unbelehrbar einer weltweit unverzichtbaren Demokratisierung der Energieversorgung starrköpfig in den Weg. Eine wirkliche Katastrophe!? - Mitnichten, zumal der Blick in die geschichtlichen Annalen der Vergangenheit weit eher eindrucksvoll belegt, dass derart widersinnige Verhaltensweisen, das Rad gewaltsam rückwärts drehen zu wollen, oftmals genau das Gegenteil bewirkten. Trump „adelt“ mit seinem Verhalten also die Energiewende förmlich. Eine nachträgliche Seligsprechung fürwahr, ein beruhigendes Gefühl, dass sich unsere bereits eingeläutete Kehrtwende gut und richtig anfühlt; was aber gerade auch unseren narzisstischen Energie-Dinosaurieren, den „Big Four“, so gar nicht schmecken dürfte. Hoffentlich bewirkt dieses Wachrütteln in unseren Vordenkerköpfen nun, dass man gerade die dahingehend geistigen Betonköpfe in den besagten Manageretagen zügigst in den Ruhestand verabschieden sollte. Selbiger Protagonisten durchgängig filigrane Verweigerungshaltung offenbart sich für jedermann unmissverständlich, der dato mit einem reinen E-Antrieb ausgestatteten PKW vom Süden unserer Republik in die nördlichen Sphären unterwegs ist. Man darf sprichwörtlich ein „blaues Wunder“ durchleben!!! Da liegt auch bei uns noch so vieles erheblich im Argen...!!!

Weit schwerer allerdings für das amerikanische Volk wiegt bei einem nunmehr zu befürchtenden Rückfall Trumps in längst vergangen erwähnten Zeiten, dass er dem geleisteten Amtseid, Schaden von seinem Volk abwenden zu wollen, nicht Folge leistet. Hat dieser intellektuelle Multikulturalismus wirklich den Präsidenten, den es auch verdient hat, der den mannigfaltigen gigantischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts weitgehendst gerecht werden kann!?

Die programmatische Verkündung unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel, man wolle selbst das „vorpubertäre Stadium“ nunmehr beenden, keine transatlantische Einbahnstraßenregelung akzeptieren und sich nicht im Hinterhof von Trumps Machtgelüsten abschotten lassen, wird hoffentlich auch in „GB only“ wieder einige hinterfragende Denkprozesse in Bezug auf den Brexit angestoßen haben. - Noch ist da glücklicherweise ja nicht aller Tage Abend...! Europa präsentiert sich in diesen Stunden immerhin in einem äußerst beeindruckenden Stabilitätspakt; mit vielen offenen Baustellen zwar, aber auch dem dazugehörigen Mut und Willen, selbige schultern zu wollen.

Wenn man Trumps fragwürdigen Energie-Thesen überhaupt etwas abgewinnen möchte, den CO2-Ausstoß nicht zügig mindern zu müssen, da ein Klimawandel inexistent sei, so vielleicht in der Tatsache, dass es „seinen Bauern“ zum Wohle gereichen könnte, da mehr CO2 in der Atmosphäre das Pflanzenwachstum positiv zu beeinflussen vermag, sofern man auf der anderen Seite einen vonstatten gehenden fatalen Temperaturanstieg geistig vollkommen ausblendet. Ich-Donald wird aber auch das mittels einem „SUPER-DEAL“ mit unserem Herrgott über den direkten Draht umgehend in den Griff bekommen....!? ;-)
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