Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
04.07.2020 | 16:14 | Amazonas-Gebiet 

Schlimmste Waldbrände für Mai seit 13 Jahren in Amazonien

São Paulo - Mehr als 2.200 Brände hat das Nationale Institut für Weltraumforschung Inpe bei der Auswertung von Satellitenbildern im Amazonas-Gebiet im Mai registriert.

Regenwald in Gefahr
(c) proplanta
Das sind dem Inpe zufolge fast 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum - und so viele wie seit dem Mai 2007 nicht mehr. Damals waren es mehr als 3.500 Feuer. Mehr als 2.000 Quadratkilometer Regenwald sind zwischen Januar und Mai abgeholzt worden.

Mit dem Beginn der Trockenzeit in Amazonien schrillen bei Umweltschützern und Klima-Aktivisten für gewöhnlich die Alarmglocken. Sie und auch Wissenschaftler waren in diesem Jahr jedoch bereits zuvor schon davon ausgegangen, dass in der Corona-Krise die Kontrollen der Behörden nachgelassen haben. Kritiker werfen der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro zudem vor, Abholzung und Brandrodung zu befeuern.

Umweltminister Ricardo Salles zufolge sollte die Regierung es ausnutzen, dass die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf das Coronavirus gerichtet ist, um Umweltvorschriften für Amazonien zu lockern, ohne einen Aufschrei zu erzeugen. «Wir haben in diesem Moment die Gelegenheit, alle Regelungen zu ändern und die Vorschriften zu vereinfachen», sagte Salles im April.

Der rechte Bolsonaro ist ein Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung Amazoniens. Er geriet wegen der verheerenden Brände im Amazonas-Gebiet im vergangenen Jahr heftig in die Kritik. Ihm wird vorgeworfen, die Zerstörung in Kauf zu nehmen, um neue Flächen für Landwirtschaft, Viehzucht und Bergbau zu erschließen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ermittlungen nach Waldbränden bleiben oft erfolglos

 Waldbrand in Königsberg: Feuerwehreinsatz erfolgreich beendet

 Steigende Waldbrandgefahr im Norden

 Waldbrandvorsorge: Totholz an gefährdeten Punkten räumen

 Waldbrände: 2023 unter den schlimmsten Jahren

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss