Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
11.02.2011 | 17:31 | Atomendlager Gorleben 

Atomkraftgegner wollen Gorleben mit Eilantrag stoppen

Hannover/Gorleben - Atomkraftgegner wollen mit einem Eilantrag vor Gericht einen sofortigen Stopp der Arbeiten für ein mögliches Atomendlager im Salzstock Gorleben erreichen.

Atomkraft
Damit verschärfen sich die Fronten zwischen den Bürgern im niedersächsischen Wendland und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) kurz vor seinem Besuch in Lüchow-Dannenberg am Montag.

Anwohner aus der Region Gorleben und die Umweltorganisation Greenpeace reichten am Freitag einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Lüneburg ein. Sie halten den Betriebsplan für die Erkundung des Salzstocks aus dem Jahr 1983 für rechtswidrig.

«Wir fordern das Gericht auf, die Arbeiten schnellstmöglich zu stoppen», sagte Greenpeace-Atomexperte Mathias Edler in Hannover. Er sprach von einem «irrwitzigen Projekt». Zugleich reichten die Atomkraftgegner die vollständige Begründung ihrer Klage aus dem vergangenen Oktober beim Verwaltungsgericht Lüneburg ein.

Umweltminister Röttgen bietet den Bürgern unterdessen einen Dialog zu einem Endlager für hoch radioaktiven Müll an. Die Initiativen lehnen dies aber kategorisch ab. Sie halten den Salzstock für unsicher und beharren darauf, dass das Gorleben-Projekt endgültig aufgegeben wird. Zudem gehen sie davon aus, dass dort bereits ein Endlager errichtet wird und es nicht um eine ergebnisoffene Erkundung unter Tage geht.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung hatte im vergangenen Oktober die Erkundung im Salzstock nach einer zehnjährigen Pause unter Rot-Grün wieder aufnehmen lassen.

Mit ihrer Klage wenden sich die Bürger dagegen, dass der fast 30 Jahre alte Betriebsplan verlängert wurde, obwohl sich die Voraussetzungen - etwa die Art und Menge des zu entsorgenden Atommülls - aus ihrer Sicht geändert haben. Das Verwaltungsgericht Lüneburg wird sich intensiv mit dem juristischen Streit auseinandersetzen. «Es steht wirtschaftlich und politisch viel auf dem Spiel. Die Sache sollte nicht übers Knie gebrochen werden», sagte Gerichtssprecher Wolfgang Siebert.

Das Landesbergbauamt und das Bundesamt für Strahlenschutz als verantwortliche Behörden können innerhalb von acht Wochen zu der Klage Stellung nehmen. Außerdem kann ein erfolgreicher Eilantrag wieder angefochten werden. Ob es überhaupt zu einem Prozess kommt, ist unklar. Es kann nach Einschätzung von Juristen bis zu zwei Jahre dauern bis über ein sogenanntes Hauptsacheverfahren entschieden wird. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bilanz nach einem Jahr Atomausstieg

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte