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26.03.2009 | 04:01 | Wiesenmeister 

Wer wird Wiesenmeister - Schönste Bauernwiese im Bayerischen Wald gesucht

Freising - Blumenwiesen sind voller Leben und für die Vielfalt der Landschaft unverzichtbar. Wo es sie gibt, fühlen sich Einheimische und Feriengäste wohl.

Bauernwiese
(c) proplanta
Leider findet man bunte, standorttypische Wiesen auch im Bayerischen Wald immer seltener. Deshalb haben die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Agrarökologie und der Bund Naturschutz Landesverband (BN) jetzt die Initiative ergriffen und gemeinsam einen neuen Wettbewerb entwickelt. Mit der Wiesenmeisterschaft wollen die beiden Organisationen Bauern im bayerischen Wald motivieren, extensive Wiesenstandorte weiterhin zu bewirtschaften und damit für zukünftige Generationen zu bewahren.
 
Traditionell bewirtschaftete Wiesen des Bayerischen Waldes zeichnen sich durch großen Artenreichtum aus und prägen das Bild einer jahrhundertealten Kulturlandschaft. Veränderte agrarökonomische Rahmenbedingungen führen dazu, dass schwierig zu bewirtschaftende Grünlandstandorte heute oft nicht mehr traditionell genutzt werden. Artenreiche Bauernwiesen sind extensiv genutztes Grünland, das nur ca. zweimal im Jahr gemäht wird. Sie gehören zu den artenreichsten Biotoptypen Mitteleuropas und diese Vielfalt spiegelt sich auch in über 70 unterschiedlichen Grünland-Biotoptypen wider. In Deutschland kommen auf Grünland im weitesten Sinne über 2.000 Pflanzenarten vor, das sind mehr als die Hälfte aller in Deutschland existierenden Pflanzenarten. Von den 870 gefährdeten Pflanzenarten sind fast 500 auf extensivem Grünland zu finden. Ähnlich alarmierend ist die Situation der auf Wiesen brütenden Vogelarten. Selbst früher weit verbreitete „Allerweltsarten“ wie Kiebitz und Feldlerche mussten in den letzten Jahren dramatische Bestandseinbrüche verkraften.

Wünschenswert ist eine Kombination von mäßig intensiv und extensiv genutzten Grünlandstandorten. Extensive Wiesen liefern kräuterreiches „Medizinalfutter“ und fördern Tiergesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere. Über Agrarumweltprogramme (Kulturlandschaftsprogramm, Vertragsnaturschutzprogramm) können die Landwirte ihre Ertragseinbußen teilweise kompensieren.

Mit dem Wettbewerb sollen das öffentliche Bewusstsein für diese Prozesse geschärft und gleichzeitig zukunftsfähige Modelle bäuerlichen Wirtschaftens vorgestellt werden. Bewerbungen sind bis zum bis 15. April 2009 direkt bei der Landesanstalt möglich. Im Internet können sich Interessierte direkt unter www.LfL.bayern.de bewerben . Im Mai wird eine Vorjury die Flächen besichtigen und bewerten, die endgültige Auswahl erfolgt voraussichtlich Anfang Juni mit Vertretern aus Landwirtschaft und Naturschutz.

Die Preisverleihung findet am 28. Juli beim Pichelsteinerfest in Regen statt. Unterstützt wird der Wettbewerb u.a. vom Tourismusverband Ostbayern, dem Naturpark Bayerischer Wald und dem Bayerwaldverein, dem Biokreis, von Kräuterpädagogen sowie den örtlichen Maschinenringen und Verbänden für landwirtschaftliche Fachbildung. (LfL)
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