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26.12.2010 | 22:08 | Straßenbeleuchtung 

Weniger Strom, weniger CO2, weniger Quecksilber

Nürnberg - In Zeiten einer sehr intensiven Diskussion über den Einsatz von Energie auf der einen Seite und gestiegenen Haushaltsdruck für die Kommunen auf der anderen Seite beschreiten die Stadtwerke Neumarkt einen neuen Weg bei dem Einsatz von Leuchtmitteln für die Straßenbeleuchtung

Alte Glühbirne
Dort werden seit kurzem so genannte Induktionsleuchten eingesetzt. Sie ersetzen die bisher verwendeten Quecksilberdampflampen.

Die Neueinführung dieser Leuchtmittel war der Anlass für die Stadtwerke, das Umweltinstitut Neumarkt mit einer Studie zu beauftragen, die die ökonomische, technische und ökologische Bewertung der neuen Leuchtmittel untersucht. Die Studie, deren Ergebnisse auf andere Kommunen in Deutschland übertragbar sind, wurde am heutigen Montag vorgestellt und den Stadtwerken Neumarkt übergeben.

Die Ingenieure und Betriebswirtschaftler aus dem Umweltinstitut untersuchten technische Aspekte (Lichtstärke, Leistungsaufnahme und Alterungsverhalten der Lampen), die Kosten für Ersatz und Austausch von Leuchtkörpern sowie die Kosten für die Betriebsdauer der Lampen und die Einsparung gegenüber dem Einsatz der bisher verwendeten Leuchtmittel.

Im Wesentlichen konnten die von dem Generalimporteuer der Lampen, der Firma Rego-Energy aus Berg bei Neumarkt, angegebenen Leistungsmerkmale bestätigt werden. Es zeigte sich, dass die Lampen sich innerhalb kürzester Zeit amortisieren und langfristig zu einem erheblichen Einsparpotenzial an elektrischer Energie für die Kommunen führen.


62.000 Euro Einsparung und 536 Tonnen CO2 pro Jahr weniger in Neumarkt

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Bei Ersatz aller Quecksilberdampflampen durch die Induktionsleuchten würde sich ein Minderverbrauch an Strom von 467.000 Kilowattstunden pro Jahr ergeben. Dies entspricht dem Stromverbrauch von etwa 130 deutschen Durchschnittshaushalten bzw. rund 62.000 Euro pro Jahr, die weniger für den Strom der Straßenbeleuchtung ausgegeben werden müssten.

Positiv für die Umwelt ist dabei, dass durch den Minderverbrauch an Strom der Einsatz an fossilen Brennstoffen stark vermindert werden könnte. Bezogen auf Strom aus einem Kohlekraftwerk würde dies pro Jahr einen Minderverbrauch an Kohle von 146 Tonnen bedeuten oder in CO2- Äquivalenten eine Minderung von 536 Tonnen CO2 pro Jahr - alleine für die Stadt Neumarkt!


Messungen und Feldversuche

Ein weiterer Aspekt, der untersucht wurde, ist, wie sich der Quecksilberverbrauch und die Quecksilberemissionen durch den Einsatz der Induktionsleuchten senken lassen. Auch hier ergäben sich erhebliche Vorteile durch die Einführung der innovativen Leuchtmittel.

An der Studie waren vier Mitarbeiter des Umweltinstituts beteiligt: Patrick Schneider, Magnus Schober, Christoph Lachinger und Frank Wittmann. Neben den obligatorischen Messungen im Labor führten sie auch Feldversuche durch und werteten Daten aus. Die vier jungen Ingenieure wurden von den Professoren Dr. Eberhard Aust, der das Umweltinstitut Neumarkt leitet, und Dr. Bernd Hümmer aus der Fakultät Betriebswirtschaft unterstützt. Zusätzliche Unterstützung kam aus dem Labor für Technische Optik der Ohm-Hochschule in Nürnberg von Prof. Dr. Hans Poisel und Prof. Dr. Hanskarl Treiber. (idw)
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