Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.06.2012 | 16:32 | Wildbestände 

Wildkameras im Visier des Datenschutzes

Hamburg/Ansbach - Sie sollen die Wildbestände in den Wäldern dokumentieren, doch immer wieder tappen auch Zweibeiner in die Fotofallen - inzwischen stoßen sogenannte Wildkameras auch bei Datenschützern auf Vorbehalte.

Wolf
(c) proplanta
«Wenn die Kameras personenbezogene Daten aufnehmen, dann ist dies rechtswidrig», sagt der bayerische Landesdatenschützer Thomas Kranig in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Ein mögliches öffentliches Interesse, etwa wenn Jäger Wildbestände dokumentieren wollten, werde von seiner Behörde «sehr restriktiv ausgelegt».

Die Geräte verfügen laut «Spiegel» über Infrarotblitze, die für Mensch und Tier unsichtbar sind. Die Bilder würden von den Kameras teils live an den Besitzer gesendet, der rechtlich gesehen die Aufnahmen von Menschen sofort löschen müsste. Die bayerische SPD fordert unterdessen Klarheit, ob die Geräte in öffentlichen Bereichen überhaupt eingesetzt werden dürfen.

Mit Videokameras sei erst unlängst der Nachweis gelungen, dass es in Niedersachsen wieder Wölfe gibt. Allerdings gerieten immer häufiger auch Menschen ins Visier der gut getarnten Kameras. Erst kürzlich sei in Kärnten ein Politiker bei einem außerehelichen Beischlaf im Wald abgelichtet worden.

Von diesem Donnerstag (28. Juni) an bietet der Lebensmittel-Discounter Aldi Süd eine Kamera an, die laut Werbung «zur Überwachung von Tieren, Grundstücken, Gebäuden oder anderen schwer einsehbaren Orten» geeignet sei. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?