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11.07.2009 | 10:15 | Kartoffelbau  

Frühkartoffelernte hat begonnen

München - Kräftige und regional immer wiederkehrende Niederschläge verzögerten den Start der Frühkartoffelernte in Bayern.

Frühkartoffeln
(c) proplanta
In weiten Teilen waren umfangreiche und kontinuierliche Rodungen kaum möglich, da die Felder nach Starkregen nicht befahrbar waren. In anderen Regionen war dagegen sogar eine Beregnung der Flächen erforderlich, um für ausreichend Wasser zu sorgen.

Erst im Lauf dieser Woche wurden nennenswerte Mengen für die Abpackung gerodet, die zwei bis drei Wochen vor der Reife gefördert wurden, um die Haltbarkeit gewährleisten zu können. Für den Direktabsatz werden schon seit längerem die dafür benötigten Mengen geerntet. Bislang wurde der Einzelhandel überwiegend noch mit überregionalen Zufuhren aus deutschen Frühgebieten bzw. Importware beliefert. Ab nächster Woche stellen mehrere Geschäfte auf heimische Ware um, so dass mehr bayerische Ware gerodet werden kann, sofern das Wetter endlich mitspielt.

Die ersten Erzeugerpreise in Bayern lagen zu Beginn der Woche für festschalige, abpackfähige Ware bei 22,00 bis 26,00 €. Für die Bauern ein Rückschlag, bekamen sie im vergangenen Jahr Mitte Juli noch 26,00 bis 30,00 €/100 kg (dt). Bayern ist als Frühkartoffelanbaugebiet weit weniger bedeutend als andere Regionen in Deutschland. Von den insgesamt 45.000 bis 50.000 Hektar Kartoffeln in den vergangenen Jahren waren nur etwa 1.500 Hektar bzw. drei Prozent Frühkartoffeln.

Neben Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind Frühkartoffeln aus der Pfalz am bedeutendsten. In Bayern kommen die frühen Knollen vorwiegend aus dem Anbaugebiet Neuburg-Schrobenhausen und Teilen Niederbayerns. Die Startpreise in den Frühgebieten (Pfalz, Niedersachsen und Rheinland) lagen zu Saisonbeginn Anfang Juni im Mittel bei 48 bis 50 Euro/dt. Das waren rund 7,50 Euro/dt oder 13 Prozent weniger als zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt. Mittlerweile liegt das bundesweite Preismittel nach Angaben der AMI bei nur noch gut 26 Euro/dt, zzgl. MwSt.

Wie lange und stark der Preisrückgang noch anhält, hängt von der Nachfrage, von den Zufuhren und nicht zuletzt von der Qualität der Knollen ab. Gute, haltbare und auch optisch ansprechende Ware hat beim Verbraucher die besten Chancen. (bbv)
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