Darauf weist der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal, hin.
Wiederholte Regenfälle und der damit verbundene mangelnde Sonnenschein haben die Abreife der
Wintergerste in Südhessen und dem Rhein-Main-Gebiet deutlich verzögert. Das Frühjahr und der frühe Sommer 2016 seien viel zu nass gewesen, im Vorjahr war es dagegen viel zu trocken. „Obwohl der Wintergerste genügend Wasser zur Verfügung stand, sind die ersten Druschergebnisse enttäuschend. Es fehlte offensichtlich die Wärme und der Sonnenschein“, so Schmal.
Ein erhöhter Krankheitsdruck und Staunässe bereiteten darüber hinaus Probleme. Starkregen, vereinzelt in Verbindung mit Hagel, habe mancherorts dazu geführt, dass die Getreidehalme großflächig umgeknickt und zu Boden gedrückt worden seien. Daraus resultierten empfindliche Ertragseinbußen.
Nach der Wintergerste steht die Ernte des Roggens an, dann folgt der Winterraps. Beim Raps sind die Ertragserwartungen wegen den wechselhaften, nass-kühlen Witterungsbedingungen der letzten Wochen eher unterdurchschnittlich.
62 Prozent des Ackerlandes mit Getreide bestellt
Auf einer Ackerfläche von 472.000 Hektar bauen die hessischen Landwirte 304.000 Hektar Getreide an. Das entspricht einem Flächenanteil von 64 Prozent. Die mit Abstand wichtigste Getreideart ist der Weizen mit 166.000 Hektar (Anbaufläche 2015) und einem Anteil von 54,6 Prozent an der Getreidefläche.
Die zweitwichtigste Getreideart in Hessen ist die Wintergerste mit knapp 67.000 Hektar, gefolgt von 19.900 Hektar Sommergerste, 19.200 Hektar Triticale, 13.800 Hektar Roggen und 9.700 Hektar Hafer.
Weitere wichtige Kulturen sind: 56.000 Hektar
Winterraps, 44.400 Hektar
Silomais, 12.000 Hektar Zuckerrüben und 3.700 Hektar Kartoffeln. Hinzu kommen rund 291.000 Hektar Grünland. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche beläuft sich auf ca. 772.000 Hektar.