Erste Reifeermittlungen der
Landwirtschaftskammer haben eine bereits etwas weiter fortgeschrittene Reife der Maispflanzen als im vergangenen Jahr festgestellt. Gegenüber dem schon frühen Erntetermin im vergangenen Jahr ab Mitte September könnte damit die
Maisernte in diesem Jahr noch einige Tage früher beginnen.
Die
Ernteaussichten sind dabei sehr gut, denn die Maisbestände haben sich fast ausnahmslos hervorragend entwickelt. Ausreichende Wärme und reichliche Wasserversorgung zur Hauptwachstumszeit sind den Pflanzen sehr gut bekommen. Dank der guten Wasserversorgung ist auch die gesamte Maispflanze trotz der fortgeschrittenen Reife in den Kolben noch sehr grün und täuscht über den gesamten Reifegrad hinweg.
Zur Ermittlung des richtigen Erntezeitpunktes müssen die Bauern deshalb den Maiskolben stärkere Beachtung schenken als der Restpflanze. Wegen der guten Wasserversorgung dürften die Bestände nach Einschätzung von Experten auch nicht abrupt abreifen, so dass sich der optimale Erntetermin über einen längeren Zeitraum erstreckt und damit entzerrt wird. Weil zum Erntezeitpunkt die Maispflanzen in diesem Jahr noch recht grün sein werden, sind auch die Voraussetzungen für die Silierung gut: Derartiges Erntegut lässt sich im Silo besser verdichten als Mais mit bereits trockenen Blättern.
Bei der diesjährigen Frühjahrsaussaat hat der
Maisanbau nach dem kräftigen Plus im vergangenen Jahr noch einmal deutlich zugelegt und mittlerweile den Winterweizen vom ersten Platz in der
Anbaustatistik verdrängt. Die Silomaisfläche wuchs um elf Prozent auf 360.000 Hektar (ha), der
Körnermais legte sogar um 43 Prozent auf 113.000 ha zu. Der Körnermaisanbau profitierte von dem starken Anstieg der Preise im vergangenen Jahr, viele Bauern sahen darin einen Anreiz zur Flächenvergrößerung.
Silomais wird sowohl zur Verfütterung an das Rindvieh als auch für den Einsatz in Biogasanlagen angebaut. Weil die Verunsicherung aufgrund der damals ausstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes aber den Neubau von Biogasanlagen gebremst hatte, hielt sich auch der Zuwachs bei der Anbaufläche in Grenzen.
In vielen Fällen ist der Mais in diesem Frühjahr vermutlich auch als „Lückenbüßer“ angebaut worden, weil etliche Flächen wegen der anhaltenden Nässe seit dem vergangenen Herbst bis Ende April nicht mit den ursprünglich vorgesehenen Früchten bestellt werden konnten. Auch der Wegfall der Pflicht zur Flächenstilllegung kam in großem Umfang dem Maisanbau zugute. Immerhin reduzierte sich der Umfang der jetzt nur noch freiwillig stillgelegten Fläche um 80 Prozent von 152.000 auf 31.000 ha. (LPD)