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17.10.2008 | 20:15 | Bildungsstätten 

Landwirtschaftliche Fachschulen bundesweit stärker vernetzen

Berlin - Über Zukunftsfragen der landwirtschaftlichen Fachschulen diskutierten etwa 50 Direk­torinnen und Direktoren landwirtschaftlicher Fachschulen mit Bildungsfachleuten aus Berufs­stand, Verbänden und Bildungsverwaltung am 8. und 9. Oktober 2008 in Berlin.

Landwirtschaftliche Fachschulen bundesweit stärker vernetzen
Zu dieser Veranstaltung hatten der Bundesverband landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf), der Deutsche Bauernverband (DBV), der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft der landwirtschaftlichen Fachschulen (BAG) eingeladen. DBV-General­sekretär Dr. Helmut Born würdigte die Arbeit der Fachschulen als „regionale Kompetenz- und Denkfabriken“ und als zentrale Drehscheibe der land­wirtschaftlichen Fortbildung.

Aufgrund des großen Innovationsschubs in der Landwirt­schaft und vor dem Hintergrund der demo­graphischen Entwicklung sei eine kontinuierliche kritische Analyse des Ist-Zustandes der Fachschulen erforderlich. Die Fachschulen als zentrale Bildungsstätten seien ständig gefor­dert, für die Praxis aktuelle, qualitativ hoch­wertige und passgenaue „Bildungsprodukte“ bereit zu halten und diese auf die betrieb­lichen bzw. beruflichen Realitäten vor Ort anzu­passen.

Born sprach sich dafür aus, die Fachschulen weiter zu professionalisieren und zu stärken. „Wir müssen im Fachschulbereich eine stärkere überregionale Koordinierung ermöglichen und ein systematisches Marketingkonzept für Fachschulen aufbauen.“ Neben den Bauern­verbänden sollten dabei auch die Absolventenverbände (vlf-Verbände) eingebunden wer­den. Sie könnten wichtige Beiträge zur Verankerung der Fachschulen in der Praxis und zum Aufbau einer neuen Aufbruchstimmung und eines neuen gemeinsamen Selbstver­ständ­nisses im Fachschulbereich leisten.

Hans-Benno Wichert, Bildungsbeauftragter des DBV, stellte die Entwicklung der Landwirt­schaft auf dem Weg in eine unternehmerische „High-Tech-Branche“ dar und definierte kon­krete Anforderungen der Praxis, denen die Fachschulen als kompetente Bildungs­dienstleister zukünftig entsprechen müssen. Unter Moderation von vlf-Vizepräsident Gerhard Eimer wur­den die unterschiedlichen Bedingungen, Entwicklungstendenzen und Heraus­forderungen der landwirtschaftlichen Fachschulen am Beispiel der Bundesländer Bayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen dargestellt.

Als konkrete Zukunftsaufgaben kristalli­sierten sich insbe­sondere eine ausreichende Anzahl gut qualifizierter Fachschullehrer, die Qualitätssicherung und -verbesserung des Unterrichts sowie der Übergang von Fachschul­absolventen zu weiter­führenden Bildungsgängen (zum Beispiel Fachhochschulen) heraus. Prof. Dr. Hans-Ulrich Hensche empfahl als Vertreter des Fachbereichstages der landwirt­schaftlichen Fachhoch­schulen, die Positionierung von Fachschulen und Fachhochschulen im Bereich der Ausbil­dung qualifizierter landwirtschaftlicher Führungskräfte zukünftig reibungs­loser aufeinander abzustimmen. (DBV)
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