Zu dieser Veranstaltung hatten der Bundesverband landwirtschaftlicher Fachbildung (vlf), der Deutsche
Bauernverband (DBV), der Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) sowie die Bundesarbeitsgemeinschaft der landwirtschaftlichen Fachschulen (BAG) eingeladen. DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born würdigte die Arbeit der Fachschulen als „regionale Kompetenz- und Denkfabriken“ und als zentrale Drehscheibe der landwirtschaftlichen Fortbildung.
Aufgrund des großen Innovationsschubs in der Landwirtschaft und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung sei eine kontinuierliche kritische Analyse des Ist-Zustandes der Fachschulen erforderlich. Die Fachschulen als zentrale Bildungsstätten seien ständig gefordert, für die Praxis aktuelle, qualitativ hochwertige und passgenaue „Bildungsprodukte“ bereit zu halten und diese auf die betrieblichen bzw. beruflichen Realitäten vor Ort anzupassen.
Born sprach sich dafür aus, die Fachschulen weiter zu professionalisieren und zu stärken. „Wir müssen im Fachschulbereich eine stärkere überregionale Koordinierung ermöglichen und ein systematisches Marketingkonzept für Fachschulen aufbauen.“ Neben den Bauernverbänden sollten dabei auch die Absolventenverbände (vlf-Verbände) eingebunden werden. Sie könnten wichtige Beiträge zur Verankerung der Fachschulen in der Praxis und zum Aufbau einer neuen Aufbruchstimmung und eines neuen gemeinsamen Selbstverständnisses im Fachschulbereich leisten.
Hans-Benno Wichert, Bildungsbeauftragter des
DBV, stellte die Entwicklung der Landwirtschaft auf dem Weg in eine unternehmerische „High-Tech-Branche“ dar und definierte konkrete Anforderungen der Praxis, denen die Fachschulen als kompetente Bildungsdienstleister zukünftig entsprechen müssen. Unter Moderation von vlf-Vizepräsident Gerhard Eimer wurden die unterschiedlichen Bedingungen, Entwicklungstendenzen und Herausforderungen der landwirtschaftlichen Fachschulen am Beispiel der Bundesländer Bayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen dargestellt.
Als konkrete Zukunftsaufgaben kristallisierten sich insbesondere eine ausreichende Anzahl gut qualifizierter Fachschullehrer, die
Qualitätssicherung und -verbesserung des Unterrichts sowie der Übergang von Fachschulabsolventen zu weiterführenden Bildungsgängen (zum Beispiel Fachhochschulen) heraus. Prof. Dr. Hans-Ulrich Hensche empfahl als Vertreter des Fachbereichstages der landwirtschaftlichen Fachhochschulen, die Positionierung von Fachschulen und Fachhochschulen im Bereich der Ausbildung qualifizierter landwirtschaftlicher Führungskräfte zukünftig reibungsloser aufeinander abzustimmen. (DBV)