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19.01.2009 | 14:15 | Agrarberufe 

Qualifizierte Fach- und Führungskräfte in der Landwirtschaft gesucht

Berlin - Die landwirtschaftlichen Ausbildungsberufe haben sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt.

Fach- und Führungskräfte Landwirtschaft gesucht
Gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften bieten sich nicht nur in landwirtschaftlichen Betrieben hervorragende Einstiegs- und Entwicklungschancen, sondern auch in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Bereichen. Dies betonte Hans-Benno Wichert, Bildungsbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV), anlässlich des Tages der Ausbildung auf der Internationalen Grünen Woche 2009 in Berlin.

Nachdem im vergangenen Ausbildungsjahr in den Agrarberufen bundesweit insgesamt etwa 17.000 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge (+ 8 Prozent im Vorjahresvergleich) und die Anzahl der Auszubildenden in den Agrarberufen bundesweit um 8 Prozent auf insgesamt etwa 43.000 (+ 2,6 Prozent) angestiegen war, entwickeln sich die Ausbildungszahlen im laufenden Ausbildungsjahr nach aktuellen Informationen im allgemeinen Trend der gesamten Wirtschaft leicht rückläufig. Diese Entwicklung ist vor allem auf die relativ deutlich sinkenden Ausbildungszahlen in den östlichen Bundesländern zurückzuführen, in denen sich aufgrund der demographischen Entwicklung ein deutlicher Rückgang der jugendlichen Schulabsol­venten anbahnt.

Die „grüne Branche“ muss sich im Wettbewerb mit anderen Wirtschafts­bereichen um guten Berufsnachwuchs zukünftig stärker nach der Decke strecken, so Wicherts Einschätzung. Zukünftig sei der Berufsstand in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern, Ministerien, Ämtern und Bildungseinrichtungen gefordert, seine Aktivitäten zur Berufsnachwuchswerbung und -gewinnung nicht nur stark auszuweiten, sondern auch zu professionalisieren.

An die Berufsberatung appellierte Wichert, die „grünen Berufe“ realistisch und aktuell darzustellen und das Beratungspersonal ständig auf den neuesten Informationsstand zu bringen. Aus berufsständischer Sicht sei absolut unakzeptabel, dass noch immer zu viele leistungsschwächere Menschen zur Ausbildung in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und in der Hauswirtschaft geschickt werden. Die Zeit der Mägde und Knechte sei schon längst vorbei.

Gleichzeitig stellte Wichert fest, dass erfolgreiche Nachwuchsgewinnung nicht zuletzt auch von den konkreten „Marktkonditionen“ der landwirtschaftlichen Betriebe auf dem Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt abhängen. Die Agrarwirtschaft werde nicht umhinkommen, wettbewerbsfähige Konditionen auf dem Arbeitsmarkt anzubieten, wenn sie dauerhaft gute Leute gewinnen und längerfristig halten wolle.

Ein deutliches Anzeichen der Bestätigung für die Berufsbildung sei der aktuell deutlich zunehmende Anteil von angehenden Arbeitnehmern in Berufen wie beispielsweise Landwirt/in und Tierwirt/in sowie der ebenfalls merklich wachsende Anteil von Jugendlichen mit außerlandwirtschaftlicher Herkunft unter den Auszubildenden in diesen Berufen. Landwirtschaftliche Berufe sind aufgrund ihrer Vielfalt und der guten Zukunftschancen im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte auf dem Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt durchaus konkurrenzfähig, so Wichert. (DBV)
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