Die Beschäftigungszahlen in der EU sind seit Beginn der Wirtschaftskrise um mehr als 4 Millionen gesunken. Deutschland liegt mit einer Arbeitslosenrate von unter acht Prozent an 11. Stelle und damit im Mittelfeld der EU-weiten Arbeitslosenskala. EU-Beschäftigungskommissar Vladimír Špidla hat heute den Bericht "Beschäftigung in Europa 2009" vorgestellt. Er betonte, die Beschäftigungspolitik müsse den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft in den Mittelpunkt stellen.
Leidtragende des Beschäftigungsrückgangs sind vor allem Männer, junge Menschen, Geringqualifizierte und Beschäftigte mit befristeten Arbeitsverträgen. Die Auswirkungen der gesunkenen Beschäftigtenzahlen in der EU konnten durch Kurzarbeit und andere Regelungen etwas abgemildert wurden. Doch diese kurzfristigen Maßnahmen, so wichtig sie auch sein mögen, bieten allein keinen erfolgreichen Ausweg aus der Krise.
Vor dem Hintergrund dieser Herausforderung unterzieht die 21. Jahresausgabe des Berichts zwei Kernfragen der zukünftigen EU‑Arbeitsmarktpolitik einer genaueren Analyse: die Beschäftigungsdynamik und die Auswirkungen des Klimawandels auf den Arbeitsmarkt. Die Arbeitsmärkte der EU sind dynamischer als oft geglaubt, doch Langzeitarbeitslosigkeit stellt weiterhin eine ernste Bedrohung dar.
Die Klimaschutzpolitik wird auch die Beschäftigungsstrukturen in der EU wesentlich ändern. Die Schritte der EU hin zu einer wettbewerbsfähigen kohlenstoffarmen Wirtschaft werden aus der Arbeitsmarktperspektive zu einer treibenden Kraft. Wenn auch die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze "netto" nicht sehr hoch ausfallen mag, so führt doch der zugrunde liegende Strukturwandel zu einer Umverteilung der Arbeitskräfte in allen Wirtschaftssektoren und Qualifikationsarten.
Der Bericht „Beschäftigung in Europa“ liefert die analytische Basis für den gemeinsamen Beschäftigungsbericht, für den die Kommission am 9. Dezember einen Vorschlag vorlegen wird. Den Bericht finden Sie
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