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01.10.2008 | 05:42 | Arbeitsmarkt 

Umweltschutz und Bio sichern Arbeitsplätze

Niederweimar  - Eine Untersuchung im Auftrag des Bundesumweltministeriums beziffert die Zahl der Beschäftigten im Umweltschutz in Deutschland auf 1,8 Millionen Menschen.

Sense
(c) proplanta
Zirka 170.000 von ihnen, so Schätzungen des PresseForums BioBranche, arbeiten in den Bereichen der Bio-Branche als Erzeuger, Hersteller, Händler, Dienstleister oder in Verbänden (Stand 31.12.07).

Allein 26.820 zertifizierte Betriebe (Erzeuger, Hersteller und Verarbeiter) von Bio-Lebensmitteln gibt es laut Erhebung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in Deutschland. Hinzu kommen die Betriebe und Beschäftigten in den Bereichen Groß- und Einzelhandel, Gastronomie und Außer-Haus-Verpflegung, bei Verbänden und Dienstleistern. Bio-Lebensmittel erreichten 2007 nach Angaben der ZMP einen Inlandsumsatz von 5,45 Milliarden Euro, das entspricht einem Marktanteil von zirka drei Prozent.  

Ebenfalls in die Schätzung einbezogen hat das PresseForum BioBranche den Bereich Non-Food. Dazu zählen beispielsweise Anbieter von Naturtextilien und Naturkosmetik, die ebenfalls Bio-Rohstoffe verarbeiten und handeln. Mit einem Umsatzvolumen von über 600 Millionen Euro hat Naturkosmetik mittlerweile einen Anteil von fast fünf Prozent am Gesamtmarkt für Kosmetik und Körperpflege.  

Die Bio-Branche gehört gerade in ländlichen Räumen zu den wenigen Wirtschaftszweigen, die dem Arbeitsmarkt positive Impulse geben können. „Bio bietet immer mehr Menschen eine Zukunftsperspektive und schafft auf den Ebenen der Erzeugung, der Verarbeitung und des Handels zusätzliche Arbeitsplätze, gerade auch außerhalb der Ballungsräume. Damit tragen die Unternehmen aktiv zur Entwicklung ihrer Region bei und übernehmen eine soziale Verantwortung,“ sagt Elke Röder, Geschäftsführerin des BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel e.V.).  

Doch die Arbeitsplatzpotenziale werden nicht ausgeschöpft, da trotz guter Entwicklung am Bio-Markt der Bio-Landbau in Deutschland nicht in gleichem Maße wächst. „Seit fünf Jahren geht die Schere zwischen Bio-Marktwachstum und Flächenwachstum immer weiter auf. Damit exportieren wir nicht nur die positiven Umweltleistungen, sondern auch die Arbeitsplätze ins Ausland,“ kritisiert Thomas Dosch, Präsident von Bioland. (pfbb)
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