Über hundert Teilnehmer aus Praxis, Öko-Anbauverbänden, Beratung, Forschung und Landwirtschaftsverwaltung besuchten die Fachtagung.
In mehr als zwanzig Vorträgen wurden aktuelle Forschungsergebnisse zum ökologischen Landbau in Bayern vorgestellt. Die Palette der Themen reichte von der biologischen Fischwirtschaft über die Rinderzüchtung auf Ökobetrieben bis zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch schonende Bewirtschaftung. Referenten der LfL, der Fachhochschule und der Technischen Universität München sowie der Öko-Beratungsringe (Bioland, Naturland) stellten neue Projekte vor einem interessierten Fachpublikum zur Diskussion.
Der Präsident der LfL, Jakob Opperer, betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der ökologische Landbau ein besonders forschungsintensiver Bereich der Landwirtschaft sei. Dem versuche die LfL durch derzeit 34 laufende Forschungsprojekte gerecht zu werden. Das Grußwort für die Bio-Anbauverbände sprach der Vorsitzende der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern, Josef Wetzstein. Der Direktor des Schweizerischen Forschungsinstituts für Biologischen Landbau (FiBL), Dr. Urs Niggli, erläuterte in seinem Plenarvortrag die zukünftigen Schwerpunkte der Ökolandbauforschung aus einer europäischen Sichtweise. Neben der Stärkung der ländlichen Räume und der Intensivierung ökologischer Forschung seien Klimawandel, Bodenschutz und Erhaltung der Biodiversität die Herausforderungen der kommenden Jahre.
Die Tagung gliederte sich in zwei Sektionen. Im Abschnitt „Tierhaltung, Grünland und Futterbau“ wurden Ergebnisse zur Geflügelfütterung, zur Verbesserung der Gesundheit bei Milchkühen, zur Rinderzüchtung, zur Bio-Fischerzeugung, zur Öko-Sauenhaltung, zu neuen Stallkonzepten für Milchkühe und zu kräuterreichen Klee-Gras-Mischungen vorgestellt. In der Sektion „Pflanzliche Erzeugung und Boden“ berichteten die Referenten über Forschungen zur Regulierung von Steinbrand im Getreidebau, zu den Vorteilen des Ökolandbaus im Hinblick auf Bodenerosion, zur Wirkung von Zwischenfrüchten, zur Verminderung von Bodenverdichtungen, zu Beratungskonzepten, zur ökologischen Kartoffel-Erzeugung und zur Intensivierung des Leguminosenanbaus.
Der Leiter des Institutes für Agrarökologie, Ökologischen Landbau und Bodenschutz, Rudolf Rippel, betonte in seinem Schlusswort, dass die Forschung für den Ökolandbau auch deshalb eine hohe Bedeutung für die bayerischen Landwirte habe, weil diese Produktionsweise eines der wenigen Marktsegmente mit großem Zukunftspotential sei. Die Ergebnisse der Tagung sind im Tagungsband zusammengefasst, der im Internet als LfL-Schriftenreihe 07/2009 unter
http://www.lfl.bayern.de/publikationen heruntergeladen werden kann. (LfL)