Das führt dazu, dass immer mehr Bio-Lebensmittel aus dem Ausland eingeführt werden, mit den bekannten Nachteilen.
Dieses große Marktpotenzial deutschen Landwirten zu erschließen hat sich die bio-offensive auf die Fahnen geschrieben. Der Ansatz ist sehr interessant: Konventionelle landwirtschaftliche Betriebe können erfahren, wo ihre Chancen im Bio-Markt liegen. Gleichzeitig werden sie mit Abnehmern von Bio-Produkten zusammengeführt. Die Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) hat die Initiative zusammen mit dem Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) ins Leben gerufen.
Die bio-offensive bietet gemeinsam mit Handels- und Verarbeitungsbetrieben etablierte Berater an, die einen so genannten „Betriebs-Check“ durchführen. Dieser zeigt auf, welche Chancen eine Umstellung auf ökologische Erzeugung eröffnet. Die Berater analysieren gemeinsam mit dem Betriebsleiter, ob die Voraussetzungen für eine Umstellung gegeben und günstig sind. Auch die betriebswirtschaftlichen Folgen werden genau berechnet. Gleichzeitig werden den Landwirten potenzielle Kunden „mitgebracht“.
Gerade dieses Zusammenführen von Lieferanten und Abnehmern macht den besonderen Reiz der bio-offensive aus. Möglichen Umsteigern werden nicht nur theoretische sondern handfeste praktische Marktchancen eröffnet. „Wir streben bis Ende 2008 bundesweit 250 bis 300 Betriebs-Checks an“, so Jan Plagge, Projektleiter der bio-offensive. „Im Anschluss daran können die positiv bewerteten Betriebe eine detaillierte Umstellungsberatung erhalten. So steht dem Erfolg in der Bio-Zukunft nichts mehr im Weg.“
Die beteiligten Unternehmen profitieren zweifach: Erstens durch die neuen Kontakte zu möglichen Lieferanten, zweitens von sehr fundierten Daten über die Potenziale dieser Betriebe. Dr. Uli Zerger, geschäftsführender Vorstand der SÖL: „Die Menschen, die Bio kaufen, wollen am liebsten heimische Produkte. Also brauchen wir deutlich mehr heimische Erzeuger. Die bio-offensive gibt uns die Möglichkeit, neue zuverlässige Lieferanten für die Bio-Branche zu gewinnen.“
Die bio-offensive findet breite Unterstützung. Sowohl der Deutsche Bauernverband (DBV) als auch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) begleiten das Projekt beratend. Außerdem wird die bio-offensive durch die Landwirtschaftliche Rentenbank unterstützt.
Auf der Internetseite
www.bio-offensive.de finden interessierte Handels- und Verarbeitungsunternehmen sowie landwirtschaftliche Betriebe weitergehende Informationen zu dem Projekt. (SÖL)