Wurden in den vergangenen Jahren Forsthäuser unter dem Wert verkauft? (c) proplanta
Alle Immobilien- und Grundstücksgeschäfte der Landesforstanstalt würden derzeit von einer externen Wirtschaftsprüfergesellschaft kontrolliert, berichtete die «Thüringer Allgemeine» (Montag). Die Sonderprüfung beziehe sich auf die «Liegenschaftsverwaltung in einem umfassenden Sinne», erklärte das Ministerium. Ministerin Birgit Keller (Linke) habe den Prüfauftrag am 4. Februar erteilt. Nach dem Zeitungsbericht soll der Verdacht bestehen, dass Immobilien zum Teil deutlich unter Wert verkauft wurden.
Es gebe Hinweise darauf, dass Ausschreibungen nicht ordnungsgemäß durchgeführt wurden, so die Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise. Gebote seien möglicherweise abgesprochen worden. Ob es dabei um strafbares Handeln geht, solle jetzt das Gutachten klären. Keller sagte der Zeitung, sie erwarte auch als Verwaltungsratsvorsitzende der Landesforstanstalt «eine objektive Aufarbeitung der Thematik».
Der Finanzausschuss des Landtags hatte sich Anfang 2015 mit einem ominös erscheinenden Geschäft beschäftigt. Wie der Linke-Abgeordnete Frank Kuschel (Linke) der Zeitung bestätigte, lehnte das Gremium den Verkauf eines Forsthauses in Ilmenau ab, da der angestrebte Erlös nicht einmal die Hälfte der Summe betrug, die das Land zuletzt in die Immobilie investiert hatte. Auch war der Bodenrichtwert nicht aktualisiert worden. Käufer sollte der Mieter sein.