Die US-Währung selber bewegt sich seit Mitte Dezember zwischen CHF 1.03 und 1.04 seitwärts. Der aktuelle
Ölpreis ist, gemessen an Angebot und Nachfrage, zu hoch, auch wenn kurzfristig die ausgeprägte Wnterkälte in großen Teilen der nördlichen Halbkugel für eine anziehende Nachfrage sorgt. Längerfristig als die Wettervorhersage betrachtet, sehen wir uns einer mehr als komfortablen Versorgungslage mit erheblichen Förderreserven und einer schwachen weltweiten Ölnachfrage gegenüber, die etwa auf dem Niveau von 2005 liegt und vermutlich viel Zeit brauchen wird, um frühere Werte wieder zu erreichen.
Noch längerfristig betrachtet, müssten die Kollateralschäden der Finanzkrise in der realen Wirtschaft und beim
Konsumverhalten der Endverbraucher massive und vor allem nachhaltige Bremsspuren hinterlassen. Was die Regierungen in Kopenhagen in Sachen Energieverbrauch-Absenkung nicht schafften, machen die privaten Haushalte und die Wirtschaft längst von alleine. Nachgefragt werden heute und in Zukunft sparsamere Autos mit einem deutlich geringeren Treibstoff-Verbrauch. Die Industrie wird diese Fortbewegungs-Mittel im Gegensatz zu früheren, halbherzigen Versuchen wegen des geänderten Kundenverhaltens diesmal ausgereift und für den täglichen Gebrauch nutzbar anbieten.
Ebenso steigt das (Kosten-) Bewusstsein für einen sparsameren Umgang mit Heizenergie. Führt beides z.B. in den USA zu einem Energieverbrauch, der nur schon jenem des alten Europas entspricht, sitzen die ölexportierenden Staaten allein schon deswegen auf Millionen Fass nicht mehr benötigter Rohölmengen. Täglich. Völlig losgelöst von derartigen Betrachtungen treibt die Finanzindustrie die Rohwarenpreise in luftige Höhen. Mit Phantasien von einer sich rasch erholenden Weltwirtschaft und einem wachsenden Energieverbrauch, von deswegen wie von selbst immer weiter steigenden Energie- und Rohwarenpreisen.
Viel stärkeres Gewicht als diese Faktoren haben ‚Brandbeschleuniger’ wie nahezu kostenlos verfügbares Spielgeld der Notenbanken in unbeschränkter Höhe (Null-Zins-Politik) und eine großzügige Geldmengen-Politik der meisten Industrieländer, um die schleppende Wirtschaft und ein paar zarte Ansätze einer wirtschaftlichen Erholung nicht abzuwürgen. Die Finanzindustrie nutzt die Gelegenheit, um kurzfristige Gewinne (und ihre Boni) zu sichern, die etwas mühsamere Kreditvergabe an die reale Wirtschaft steht hinten an. Der Ölpreis-Ballon ist vor allem deswegen derzeit (wieder) prall gefüllt, eigentlich wäre ein gehöriges Luftablassen fällig. (oelpooler.ch)