Betriebs- und Haushaltshilfe: Einsatz in schwierigen Fällen

Er begann mit einem Anruf des Kreisbauernverbandes in Limburg bei der Einsatzstelle für Betriebs- und Haushaltshilfe des LSV-Trägers Hessen Rheinland-Pfalz und Saarland in Kassel. In der Nacht zum 20. Juli 2010 war das Wohnhaus einer Landwirtsfamilie abgebrannt. Ein dramatisches Ereignis. Fünf Familienmitglieder kamen ums Leben und ein polnischer Mitarbeiter starb bei einem Rettungsversuch.

Aber der Hofbetrieb muss weiterlaufen. Nachbarschaftshilfe von Landwirtskollegen ist angesagt, aber auch die schnelle Hilfe des landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträgers. Schon am Nachmittag steht Andreas Götte auf dem Hof. Der Einsatzleiter Willi Umbach in Kassel hat die schwierige Situation vor Ort richtig eingeschätzt und den erfahrenen Betriebshelfer geschickt. Er kann sich schnell einen Überblick verschaffen und auch neben seiner Arbeit die vielen Helfer auf dem Hof koordinieren.

Bei aller Arbeit gehört auch den Großeltern, die den Brand überlebt haben, sein Mitgefühl. Der Betriebshelfer ist auf solche schwierige Situationen vorbereitet. Die Arbeit auf dem Hof wird schnell und umsichtig organisiert. Die Versorgung der Milchkühe gibt den Arbeitstakt vor. Es ist Erntezeit: Auch da weiß der Betriebshelfer was zu tun ist. In der nächsten Zeit muss der Betrieb umgestellt werden. Die Milchkühe sollen abgeschafft und auch der Rest des Viehbestandes nach und nach abgegeben werden. Für die Feldbestellung stehen Nachbarn oder Lohnunternehmer mit zur Verfügung. Andreas Götte und ein Mitarbeiter auf dem Hof haben die Situation im Griff. Am Einsatzort erinnert das ausgebrannte Haus an die Katastrophe.

Jährlich werden für Betriebs- und Haushalthilfe bundesweit über 93 Millionen Euro aufgewendet. (LSV)