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10.12.2008 | 15:14 | Eierwirtschaft 

Falsche Darstellung gefährdet Tierschutz und heimische Eiererzeugung

Berlin - DBV-Generalsekretär Helmut Born kritisiert die Tierschutzverbände hinsichtlich ihres Verhaltens in der Debatte um die Haltungsformen von Legehennen.

Eiererzeugung
(c) proplanta
„Das derzeitige Auftreten einzelner Tierschutzorganisationen treibt die Debatte über die Haltungsform von Legehennen auf die Spitze und brandmarkt heimische Eierbetriebe. Durch gezielte Falschaussagen wird die Vorreiterrolle Deutschlands beim Tierschutz in der Hühnerhaltung diffamiert und gegenteilig dargestellt“, kritisierte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born. Die Aktionen einiger Tierschutzverbände zur Schädigung des Images von Geflügelhaltern und Handel grenzten an Erpressung.

Der DBV und der Bundesverband Deutsches Ei (BDE) sind entsetzt über die Argumentation und die Aktionen von Tierschutzorganisationen gegenüber dem Lebensmittelhandel. Im Hinblick auf das Ende der herkömmlichen Käfighaltung zum 01.01.2009 sollte wieder die Vernunft bei der Information über die Entwicklungen beim Thema Tierschutz für Legehennen einkehren, mahnen die Verbände. DBV und der BDE betonen, dass alle in Deutschland zugelassenen Haltungsformen auf Basis umfangreicher wissenschaftlicher Untersuchungen die hohen Anforderungen an die Tiergerechtheit erfüllen.

„Es ist einfach falsch und dient nicht dem Tierschutz, wenn die Ablösung der Käfighaltung durch alternative Haltungsformen in Deutschland so verfälscht wird“, stellt BDE-Vorsitzender Dr. Bernd Diekmann fest. Die Kleingruppenhaltung in Gruppen von bis zu 60 Tieren mit verdoppeltem Bewegungsbereich, Sitzstangen, Einstreu und Nest sei der Bodenhaltung sehr ähnlich und in keiner Weise vergleichbar mit der herkömmlichen Käfighaltung, so Dieckmann weiter.

Die deutsche Eiererzeugung erfolge im europäischen Vergleich auf höchstem Niveau. Wenn die Tierschutzorganisationen ihre Aktionen nicht ernsthaft überdenken würden, werde es künftig so sein, dass die Verbraucher ihren Eierverbrauch von jährlich mehr als 210 Stück mit Eiern aus Ländern mit geringeren Haltungsstandards decken müssen. Damit wären die berechtigten Ansprüche an eine Förderung des Tierschutzes nicht erfüllt. Die erreichten Fortschritte beim Tierschutz würden wieder rückgängig gemacht werden.

DBV und BDE prognostizieren eine dramatische Vernichtung von heimischen Eierbetrieben auf bis zu 50 Prozent und damit auch Verluste von Arbeitsplätzen, wenn sich der Handel in Deutschland einseitig auf die Vermarktung von Eiern aus Boden- und Freilandhaltung beschränkt.

„Der Lebensmitteleinzelhandel kann dem Verbraucher guten Gewissens Eier aus allen zugelassenen Haltungsformen anbieten. Wir treten an, um mit dem Handel diesen für deutsche Eiererzeuger und Verbraucher so wichtigen Schritt zur Sicherung der Versorgung mit hochwertigen und sicheren Lebensmitteln zu tun“, kommentierte DBV-Generalsekretär Dr. Born die Entschlossenheit des Berufsstandes sich gegen die unsachliche Kampagne und die Erpressungsversuche einiger Tierschutzorganisationen zu wehren. (DBV)
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