Mit Schildern, Bannern, Trillerpfeifen versammelten sich die
Bauern vor dem Umwelt- und Landwirtschaftsministerium. Der Protest richtet sich gegen die nach Ansicht der Landwirte zu strengen Regeln beim Umwelt- und Insektenschutz. Sie bedrohten die Existenz vieler Höfe.
«Man muss Auflagen schaffen, die für alle machbar sind, dann kann man auch effektiv
Naturschutz und
Umweltschutz betreiben», sagte Sebastian Dickow, Bundessprecher des Veranstalters «Land schafft Verbindung». Er kritisierte unter anderem die
Düngeverordnung der Bundesregierung, die nach Ansicht der Bauern nicht auf fundierten Daten basiert.
Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) räumte ein: «Das ist ein richtiger Scheiß, der da passiert ist.» Man habe die Chance vertan, das
Düngerecht umweltgerecht weiterzuentwickeln und den Bauern Planungssicherheit zu geben.
Seit einigen Wochen demonstrieren die Bauern in verschiedenen deutschen Städten. Höhepunkt waren Proteste in Berlin, bei denen Landwirte mit mehreren Tausend Traktoren teilnahmen. Anfang Dezember versicherte Bundeskanzlerin Angela Merkel (
CDU) bei einem
Agrargipfel in Berlin den Bauern, sie bei weiteren Vorgaben zum Natur- und
Klimaschutz einzubeziehen.
Den akuten Ärger bei den Bauern hat vor allem ein «Agrarpaket» ausgelöst, das das Bundeskabinett auf den Weg gebracht hatte. Unter anderem zum Insektenschutz soll der Einsatz von Unkraut- und Schädlingsgiften stark eingeschränkt werden. Für einen besseren
Grundwasserschutz müssen auf Druck der EU auch Düngeregeln erneut verschärft werden.