Der Apfelexport nach Russland sei fast vollständig zum Erliegen gekommen, sagte ein Sprecher der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle in Hamburg am Montag. Hintergrund seien erhebliche Liquiditätsprobleme im Abnehmerland. Im vergangenen Jahr waren rund 30.000 Tonnen Äpfel aus Deutschland nach Russland geliefert worden; der überwiegende Teil stammte aus dem Anbaugebiet an der Niederelbe. Sollte der Export nicht mehr in Bewegung kommen, könne dies sinkende
Erzeugerpreise in Deutschland zur Folge haben, sagte der Experte. Für eine sichere Prognose sei es aber noch zu früh.
Die aktuellen Schwierigkeiten auf dem russischen Markt kommen für die Altländer Obstbauern unmittelbar nach einem ihrer erfolgreichsten Exportjahre. In Polen als dem wichtigsten Apfelanbaugebiet in Osteuropa war zuvor mehr als die Hälfte der Ernte durch Frost während der Blütezeit 2007 vernichtet worden. Die westeuropäischen Apfelbauern füllten die entstandene Lücke mit mehr als 200.000 Tonnen, darunter 30.000 Tonnen deutsche Äpfel überwiegend aus dem Alten Land. Bei der jüngsten Ernte erzielten die polnischen Bauern wieder Ergebnisse wie zu besten Blütezeiten. Schon ohne die Folgen der Finanzkrise sei der Druck auf die West-Importe groß gewesen. (dpa)