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16.06.2011 | 09:45 | Marktbericht 

Marktbericht: Obst, Gemüse, Südfrüchte

Bonn - KW 23 / 2011 vom 15.06.2011 für den Zeitraum 06.06. – 10.06.2011.

Marktbericht
Spargel

Die inländischen Anlieferungen fielen zum Wochenanfang geringer aus. Die Händler nutzten dies umgehend, um die Forderungen etwas zu erhöhen. In der Folge schwächte sich die Nachfrage ab, so dass sich teilweise Bestände bildeten. Die wiederum konnten nur mittels Vergünstigungen abgebaut werden. Das anschließende Pfingstgeschäft blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Allerdings etablierten sich aufgrund der knappen Versorgung dennoch meistens leichte Verteuerungen. Ausnahmen hiervon gab es auch. Insbesondere in Frankfurt mussten am Freitag die Preise herabgesetzt werden, um das laue Interesse zu forcieren, zumal relativ billige Alternativen aus den Niederlanden vorrätig waren.


EHEC belastete weiterhin

Wegen der fortlaufenden Hinweise auf die Bedenklichkeit bestimmter Gemüse brachen die Verkäufe oft weiter ein. Die Situation wurde für manche immer bedrohlicher, so dass einige Anbieter mit einer Gegenoffensive starteten. So informierte man die Kunden mittels ausliegender Zertifikate über negative Untersuchungsergebnisse hinsichtlich des EHEC-Erregers und über den einwandfreien Zustand der Produkte. Nachdem bekannt wurde, dass die EU den Erzeugern eine Entschädigung zahlen wolle, wurde bei den Händlern schnell die Frage laut, wer für ihre Ausfälle aufkommen werde. Die Pressemeldung über die EHEC-Entwarnung bei Gurken, Salat und Tomaten kam für das Freitagsgeschäft zu spät; erst nach Marktschluss machte sie die Runde. Immerhin weckte sie eine zaghafte Hoffnung auf bessere Unterbringungsmöglichkeiten für die Woche nach Pfingsten.


Äpfel

Das Sortiment aus Übersee war reichlich und noch einmal etwas angestiegen. Im Allgemeinen zeigten die Notierungen zwar einen relativ stabilen Trend, doch für vereinzelte Varietäten und Herkünfte gaben sie zuweilen nach; insbesondere in Berlin, wo die Verfügbarkeit über dem Bedarf lag. Die europäischen Offerten verloren kontinuierlich an Bedeutung. In Hamburg versucht man mittels hoher Preise den Zugriff etwas einzudämmen, um so das Saisonende etwas näher an die neue Ernte zu schieben.


Birnen

Angebot und Nachfrage hielten sich in etwa die Waage. Die von Packham`s Triumph dominierten Zufuhren von der südlichen Erdhalbkugel wurden daher in der Regel zu konstanten Bewertungen veräußert. Während sich in Berlin für alle Varietäten die Kurse nach unten bewegten, waren in Köln Abate Fetel aus Südafrika und Argentinien und Packham`s Triumph aus Chile und Argentinien betroffen. In München wurden Forelle etwas günstiger bereitgestellt.


Tafeltrauben

Marktbestimmend blieben die Anlieferungen aus Übersee und Ägypten. Die Forderungen konnten nur teilweise aufrechterhalten werden, zumal der Zuspruch nicht wirklich freundlich war. Die Eigenschaften der italienischen Victoria und Black Magic hatten sich zwar weiterentwickelt, konnten aber immer noch nicht durchgängig überzeugen. Also waren auch hier niedrigere Preise nicht zu vermeiden. In München beruhten diese dagegen eher auf der stark ausgeweiteten Verfügbarkeit der italienischen Abladungen.


Kiwis

Hinlängliche, in Hamburg leicht ausgeweitete Importe aus Übersee und kleinere Mengen aus Italien und Frankreich wurden zu nur wenig veränderten Notierungen verkauft.


Erdbeeren

Anfangs war das Sortiment noch überschaubar, so dass durchaus zufriedenstellende Bewertungen erreicht werden konnten. Bei anschließend abflachendem Interesse und merklich verbesserter Versorgung ließen abfallende Kurse nicht lange auf sich warten. Für das Geschäft zu Pfingsten hatte man sich teilweise enorm verkalkuliert, so dass viele Partien nur noch gegen Gebot gingen. Erschwerend kam hinzu, dass viele Chargen nur noch von minderer Güte waren.


Kirschen

Die Produktpalette vergrößerte sich immer mehr. Die inländischen Erzeugnisse verstärkten ihre Präsenz ebenso merklich. Obwohl die Anlieferungen nicht an die des Vorjahres erinnerten, genügten sie indes völlig zur Deckung des zurückhaltenden Bedarfes. In München war sogar von Bestandsbildung die Rede. Nachfragebedingt und qualitätsinduziert, zum einen wegen kleiner Kaliber, zum anderen infolge mehr oder weniger starker Mängel, etablierte sich eine breite Preisspanne.


Pfirsiche und Nektarinen

So weit das Auge reichte, sah man spanische Abladungen. Italienische Zufuhren bauten ihre Bedeutung jedoch aus und punkteten langsam, aber sicher mit verbesserten organoleptischen Eigenschaften. In Köln kam es vereinzelt zu Überhängen. Grundsätzlich herrschte hinsichtlich der Notierungen ein stabiler Trend; eine abfallende Tendenz, insbesondere in Berlin, konnte dabei kaum ignoriert werden.


Aprikosen

Im Zentrum des Geschehens befanden sich schön ausgefärbte, große Früchte, die mit gutem Geschmack zu überzeugen wussten. Mit dem Andauern der Saison konnte diesen Kundenwünschen immer mehr, am ehestens mit Offerten aus Frankreich, entsprochen werden. In Hamburg und München sicherte eine hinlängliche Aufnahme konstante Bewertungen, während in Frankfurt, Köln und Berlin wegen einer zu hohen Bereitstellung Preisreduzierungen an der Tagesordnung waren.


Zitronen

Die Beachtung von den überwiegend aus Spanien und ergänzend aus Italien stammenden Importen veränderte sich kaum. Daraus ergaben sich gleichbleibende Preise. Da in Berlin die Verfügbarkeit aber anwuchs, war hier ein Herunterschrauben der Forderungen unvermeidlich.


Bananen

In Frankfurt, Köln und Berlin sicherte ein ausgeglichenes Bedarfsgeschäft weitgehend stabile Notierungen. In Hamburg und München bewirkte die unzureichende und rückläufige Nachfrage abfallende Bewertungen; die Erstmarke war davon jedoch nicht betroffen.


Blumenkohl

Die Unterbringungsmöglichkeiten für die nahezu ausschließlich inländischen Zufuhren, fast nur in 6er-Abpackungen, waren in der Regel ungenügend. Die Kurse bewegten sich kontinuierlich nach unten. Einzig im München konnten sie aufgrund hinlänglichen Interesses das Vorwochenniveau halten.


Salat

Der Handel war fortlaufend geprägt von der Berichterstattung über EHEC. Die Nachfrage befand sich auf absolutem Minimum. Viele Erzeuger rodeten nicht einmal mehr, pflügten ganze Erntesätze unter. Preiszugeständnisse hielten sich erstaunlicherweise in sehr engen Grenzen, da man nur sehr vorsichtig disponierte. In München genossen regionale Produkte jedoch eine bessere Beachtung, was sich in höheren Forderungen niederschlug.


Gurken

Die Verunsicherung der Verbraucher hielt an. EHEC war in aller Munde, und die Händler hatten das Nachsehen. Der Verkauf kam fast zum Erliegen, wurde häufig nur aus den aufgelaufenen Überhängen getätigt. Bei der Kursbildung konnte man sich kaum auf vernünftige Marktparameter verlassen, zu groß war der Einfluss der Medien.


Tomaten

Die Bewertungen befanden sich geradezu in einem freien Fall. Die unaufhörliche Berichterstattung über bakterielle Verseuchung verstörte weiterhin die Kundschaft. Selbst offensichtlich hervorragende Qualität wurde zu Schleuderpreisen abgegeben. Ein paar Anlieferungen aus der direkten Umgebung der Märkte waren hiervon jedoch ausgeschlossen; sie tendierten sogar manchmal etwas fester.


Gemüsepaprika

Obwohl keinerlei Bedenklichkeitserklärungen hinsichtlich EHEC ausgesprochen wurde, erlitt auch dieser Bereich eine enorme Nachfrageverminderung. In der Regel waren alle Farbgruppen betroffen, gleich ob aus Belgien, den Niederlanden oder aus Spanien. Ungarische und deutsche Offerten wurden nur in kleinem Umfang umgeschlagen. Türkische Abladungen ergänzten die europäische Produktion.


Zwiebeln

Chilenische Gemüsezwiebeln lagen sowohl hinsichtlich Beachtung als auch Verfügbarkeit vor spanischen; die Notierungen veränderten sich kaum. Ein überschaubares Angebot an Haushaltsware, vorrangig aus Neuseeland und das Sortiment komplettierend aus Australien und Argentinien, wurde zu wenig modifizierten, recht hohen Kursen abgesetzt.
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