Gleichwohl steht aus der Landwirtschaft noch deutlich mehr Getreide als in Normaljahren zum Verkauf an. Aus Sicht der Erzeuger ist eine zügige Getreidevermarktung nicht angesagt, da für das Frühjahr auf die positive Marktwirkung erster Anbau- und Ernteprognosen für 2009 spekuliert wird. Für Gerste steht zur Angebotsentlastung ohnehin zunehmend die
Intervention im Vordergrund.
Mühlen größtenteils versorgt
Mühlen und Stärkefabriken haben bereits einen bedeutenden Teil ihres Rohstoffbedarfes für die ersten Wochen nach dem Jahreswechsel kontrahiert und dürften daher im Januar ohne großen Schwung einkaufen. Auch den Rohstoffeinkauf für die Liefertermine im Februar und März dürften diese Verarbeiter ruhig angehen, zumal vom EU-Getreideexport und der innergemeinschaftlichen Nachfrage wenig Impulse erwartet werden.
Für Drittlandsausfuhren bleibt weiterhin die Währungsrelation zwischen Euro und Dollar von Bedeutung. Viele Anzeichen sprechen eher für eine weitere Abschwächung der US-Währung, was die Chancen für EU-Getreide am Weltmarkt schmälert.
Kaum Ansatzpunkte für festere Getreidepreise
Die
Getreidepreise bieten derzeit wenig Ansatzpunkte für Erholungstendenzen. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung werden die Entwicklungen an den internationalen Rohstoff-, Aktien- und Finanzmärkten sein.
Zunehmend Marktwirkung dürften aber auch die ersten Anbau- und Angebotsprognosen für 2009 erlangen. Hinweise auf Flächeneinschränkung könnten beispielsweise die Weizen- und
Maispreise unterstützen.
Für Roggen, Gerste und Triticale sind die Preiserwartungen indes weiterhin trübe. Allerdings dürfte der Interventionspreis zumindest bei Gerste eine gewisse Stabilisierungsfunktion ausüben. (ZMP)