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21.01.2020 | 13:50 | Landleben 

Dorfkinder-Kampagne: Wie attraktiv ist das Land tatsächlich?

Berlin - «Dorfkinder haben den Dreh raus», «Dorfkinder sind zur Stelle. Da, wo man sie braucht», oder auch «Dorfkinder behalten das ganze Team im Blick»:

Dorfkinder-Kampagne
(c) proplanta
Das Bundeslandwirtschaftsministerium will mit einer Kampagne für den ländlichen Raum werben. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) bekommt dafür aber auch Gegenwind.

Wie aus Zahlen des dpa-Monitoringdienstes Buzzrank hervorgeht, brachte es der Hashtag #Dorfkinder von Sonntagabend bis Dienstagmittag auf mehr als 27.000 Tweets. Sie kamen von etwa 16.000 Nutzern. Darunter war auch einiger Spott, der sich zum Beispiel auf schlechtes Internet auf dem Land, schlechte Busanbindungen oder fehlende Freizeitangebote für Jugendliche bezieht.

Klöckner hatte am Sonntagabend bei Twitter einige Bilder gepostet, darunter zum Beispiel von freiwilliger Feuerwehr und Jungs mit Fußballtrainer - dazu der Hashtag #Dorfkinder. Die Ministerin nannte die Aktion am Dienstag auf der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin einen «vollen Erfolg». Damit solle auf Positives auf dem Land aufmerksam gemacht werden, etwa ein großes ehrenamtliches Engagement. Das habe im Netz auch polarisiert, weil sich manche wohl als Städter angegeriffen gefühlt hätten. «Locker machen, hinschauen, was läuft gut, aber auch sagen, was besser werden muss», meinte Klöckner dazu.

Das Ministerium twitterte mit Blick auf positive und negative Reaktionen: «Danke für die Aufmerksamkeit, denn darum geht es uns: Die Dörfer ins Gespräch bringen.» Man wolle Dorfkinder und ehrenamtlich Engagierte unterstützen, «um gemeinsam etwas zu verbessern». Später hieß es noch nach einiger Kritik: «Was wir nicht wollen: Dorf vs. Stadt ausspielen».

Die Kolumnistin und Autorin Sophie Paßmann («Alte Weiße Männer») schrieb, bei ihr auf dem Dorf habe es einen gegeben, der immer, wenn er besoffen gewesen sei, den Hitler-Gruß gemacht habe. Der Journalist Nils Markwardt («Philosophie Magazin», Autor für «Zeit Online» und Deutschlandfunk) twitterte schon am Montag medienkritisch: «Nummern wie #Dorfkinder sind hier mittlerweile nach 5-6 Stunden komplett durchverhandelt. Wenn jetzt die Redaktionen bis 18 Uhr den abschließenden Debatten-Nachspüressay liefern, können wir hier auch alle pünktlich Feierabend machen. Ich find's 'ne runde Sache.»

dpa
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