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23.03.2010 | 14:44 | Ernährung in Bayern  

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München - Ein Jahr nach Start des „Konzepts Ernährung in Bayern“ hat Staatsminister Helmut Brunner in der Münchner Residenz eine rundum positive Zwischenbilanz gezogen.

Helmut Brunner
Helmut Brunner (c) proplanta
„Mit neuen Strukturen, Ansprechpartnern und Projekten haben wir das notwendige Fundament geschaffen, um den Menschen ein Bewusstsein für gesunde Ernährung und Lebensführung zu vermitteln“, sagte Brunner am Montag bei der Eröffnung einer Fachtagung vor 200 Experten aus dem Ernährungsbereich. Die große Resonanz bei den Projekten und die hohe Motivation der Akteure seien Beleg dafür, dass das Konzept stimmt. Es setzt auf Ernährungsbildung und gesunde Verpflegung von klein auf – mit gezielten Angeboten in erster Linie für Familien, Kindertagesstätten und Schulen. Nach Auskunft des Ministers ist es gelungen, landesweit regionale Netzwerke und Anlaufstellen für die betroffenen Akteure im Verpflegungsbereich aufzubauen und Bildungsangebote effizient zu bündeln. Allein beim Auftakt der bisherigen Projekte waren mehr als 4.500 Akteure beteiligt. Entscheidend ist es laut Brunner nun, die Bildungsnetzwerke auszubauen und dauerhaft mit Leben zu erfüllen.

Wie der Minister mitteilte, gibt es bei dem im Februar gestarteten Projekt „Junge Eltern und Familien“ bislang neun Netzwerke mit jeweils etwa 30 Partnern aus den Bereichen Ernährung und Bewegung, die sich regelmäßig austauschen - von der Hebamme über den Übungsleiter bis zum Jugendamt. Bis Herbst sind zunächst 70 Treffen geplant. Für die Schulen wurden seit Dezember bayernweit 17 „RegioTreffs“ eingerichtet, an denen rund 400 Akteure in der Schulverpflegung teilnehmen. 27 bayerische Schulen lassen sich laut Brunner derzeit im Rahmen eines Modellprojekts bei der Optimierung ihrer Mittagsverpflegung durch eigens geschulte Coachs helfen. Um die Verpflegung in Kindertagesstätten zu verbessern, laufen an 44 Orten in Bayern spezielle Workshops unter der Leitung von Fachkräften für Kinderernährung. Bis Juli sollen so mehr als 1.000 Erzieherinnen, Träger von Tagesstätten und weitere Akteure fortgebildet werden. Für Verantwortliche in der Gemeinschaftsverpflegung gibt es nach Auskunft des Ministers überregionale Diskussionsforen. Rund 2.800 Fach- und Führungskräfte aus Kinder-, Jugend- und Senioreneinrichtungen sowie aus dem Schulbereich nahmen bislang an Fachtagungen teil. Und zudem bieten 16 Arbeitskreise, sogenannte „Profi-Treffs“, wertvollen Austausch und Hilfe bei der Optimierung von Verpflegungsangeboten.

Zur Umsetzung des bayerischen Ernährungskonzepts hatte Brunner vergangenes Jahr zunächst bayernweit acht Schwerpunktämter Ernährung eingerichtet. Sie sind zentrale Anlaufstelle für Akteure, bauen Netzwerke auf, organisieren Projekte, führen Schulungen für Multiplikatoren durch und sorgen für die Bündelung der Angebote. Darüber hinaus hat der Minister einen Ernährungsbeirat mit Vertretern interdisziplinärer wissenschaftlicher Einrichtungen, Organisationen und Verbände einberufen. Er soll das Ernährungskonzept beratend begleiten und gemeinsam mit dem Ministerium weiterentwickeln. Brunner verspricht sich davon eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Forschung und Praxis. Die Erfolge des Ernährungskonzepts können nach Aussage des Ministers aber nur langfristig beurteilt werden. Deshalb lässt Brunner die Umsetzung durch ein Monitoring begleiten: Die Effizienz der Arbeit soll damit über mehrere Jahre beobachtet und beurteilt werden. Einen ersten Bericht gibt es 2012. (Pd)
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