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23.04.2010 | 11:30 | Spargel 

Lautenschläger: Strenger Winter sorgt für feinen Spargel

Weiterstadt - Die starken Winterfröste haben Hessens Spargelbauern Top-Qualitäten beschert.

Lautenschläger: Strenger Winter sorgt für feinen Spargel
„Der Spargel ist in diesem Jahr außergewöhnlich fein und mild, weil er durch den Dauerfrost mehr Zucker in den Zellen aufgebaut hat“, sagte Agrarministerin Silke Lautenschläger am Freitag in Weiterstadt (Kreis Darmstadt-Dieburg) bei der offiziellen Eröffnung der hessischen Spargelsaison. Die Ministerin stach auf dem „Tannenhof“ die ersten Stangen der Saison. Das Edelgemüse ist in diesem Jahr rund eine Woche später reif als 2009. Zum Saisonauftakt ist das Angebot außerdem etwas geringer als im Vorjahr - es wird aber jeden Tag größer. „Spätestens ab dem 1. Mai steht genügend Spargel für jeden Geldbeutel zur Verfügung“, versprach der Vorsitzende des Arbeitskreises Spargel Südhessen, Rolf Meinhardt (Weiterstadt). Ein Kilogramm des „weißen Goldes“ soll in der Spitzenqualität dann für 8 bis 9 Euro erhältlich sein.


Genügend Helfer für die Ernte - Deutsche sind Weltmeister beim Spargel-Verzehr  

In diesem Jahr stehen wie im Vorjahr genügend Erntehelfer aus dem Ausland zur Verfügung. „Ohne die fleißigen Helfer ist eine erfolgreiche Spargelernte in Hessen undenkbar. Denn Spargelstechen ist mühsame Handarbeit“, sagte Lautenschläger. Die Saisonkräfte haben alle Hände voll zu tun, denn die Hessen verputzen jährlich pro Kopf rund zwei Pfund Spargel. Die Deutschen gelten als Weltmeister beim Spargel-Verzehr. „Spargel-Liebhaber ernähren sich gesund und vitaminreich“, sagte Lautenschläger. Ein Pfund Spargel enthalte weniger als 100 Kalorien und viele Ballaststoffe.

 
Erstmals eine hessische Spargelkönigin - Südhessen ist Zentrum für den Anbau
 
Erstmals hat Hessen eine Spargelkönigin. Die 18-jährige Ann-Kathrin Wendel aus Zwingenberg (Kreis Bergstraße) wurde von den Spargelbauern gewählt und amtiert als „Ann-Kathrin I.“ Sie ist auf einem Spargelbetrieb groß geworden und absolviert eine Ausbildung im Gemüsebau. In Hessen wurden im vergangenen Jahr rund 12.000 Tonnen Spargel geerntet (2008: 9.300 Tonnen). Laut der aktuellen Gemüsebau-Erhebung standen 1.850 Hektar (2008: 1.820 Hektar) in Ertrag. Zentrum des hessischen Spargelanbaus ist Südhessen mit den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Bergstrasse und Groß-Gerau.

 
Spargelsaison endet am 24. Juni - „Kirschen rot - Spargel tot“
 
Die Eröffnung der Saison wird traditionell von der Marketinggesellschaft „Gutes aus Hessen“ organisiert, die beim Verbraucher für heimische Produkte wirbt. Ministerin Lautenschläger erinnerte an die Bauernregel „Kirschen rot – Spargel tot“. Sie riet den Verbrauchern, die Zeit bis zum Johannistag (24. Juni) zu nutzen, an dem traditionell die Spargelsaison endet. Abschließend gab Lautenschläger einen Tipp zur einfachen Bestimmung der Frische: Frischer Spargel quietscht, wenn die Stangen aneinander gerieben werden. Er ist leicht glänzend, prall und knackig und der Kopf ist immer fest geschlossen. Die Stangen lassen sich gut mit dem Fingernagel einritzen und auch leicht brechen. Entscheidend sind aber die Schnittstellen: Sie müssen feucht sein. Hinweise gibt es im Internet unter www.verbraucherfenster.hessen.de. (PD)
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