(c) proplanta «Das Bundesprogramm Öko-Landbau wird mit 16 Millionen Euro auf hohem Niveau fortgesetzt», erklärten die SPD-Abgeordneten Waltraud Wolff und Gustav Herzog am Mittwoch nach einer Sitzung des Bundestags-Agrarausschusses in Berlin. Die Unions-Fraktion forderte aber, die zusätzlichen Mittel müssten für Forschungsvorhaben verwendet werden. Seehofer wollte die Gelder zunächst von 16 auf 10 Millionen Euro kürzen und hatte darauf verwiesen, dass der Bio-Landbau inzwischen etabliert sei. Die Pläne waren bei SPD, Grünen und Verbänden auf Kritik gestoßen.
Der Anbauverband Bioland begrüßte die Entscheidung. Er hält aber zusätzliche Mittel für notwendig. Wegen der geringen Zuwachsraten bei Biobetrieben in Deutschland seien weitere Anstrengungen von Bund und Ländern notwendig, sagte Bioland-Präsident Thomas Dosch. Der Biomarkt boomt. Der Umsatz mit Bioprodukten stieg 2006 nach Angaben des Deutschen Bauernverbands um rund 15 Prozent auf gut 4,5 Milliarden Euro. Wegen der großen Nachfrage sind Importe nötig.
«Ziel muss es sein, dass ein größerer Anteil heimischer Landwirte vom Nachfrageboom bei Produkten aus ökologischer Produktion profitieren kann», teilten die Abgeordneten Peter Bleser (CDU) und Marlene Mortler (CSU) mit. Reine Informationsmaßnahmen sollten nicht mehr im Mittelpunkt der Förderung stehen. Das Programm Öko-Landbau hilft seit 2002 bei der Umstellung auf ökologischen Landbau und fördert die Vermarktung. Auch die Länder stellen Gelder zur Verfügung. Die Entscheidung, die Bundesmittel nicht zu kürzen, ist nach dpa-Informationen mit Seehofer und Haushältern der Koalitions-Fraktionen abgestimmt. Seehofer hatte sich in der vergangenen Woche offen für einen Kompromiss gezeigt. (dpa)
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