Werner Hilse, Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), sprach sich im Rahmen dieser Veranstaltung für eine gemeinsam von Versicherungswirtschaft und Landwirtschaft getragene Risikomanagement-Plattform aus. Dies würde dabei helfen, die Agrarbranche angesichts immer stärker schwankender Erträge und Preise zukunftsfest zu machen.
Um Preisrisiken breit zu streuen, müssten im Rahmen dieser Plattform auch außerlandwirtschaftliche Risikoträger eingebunden werden. Möglich wäre dies nach Aussage Hilses beispielsweise über Warenterminbörsen. Darüber hinaus könnte auch die Versicherungswirtschaft zu der Plattform Versicherungen für Erntemengen und Umsätze beisteuern, erklärte Hilse. Er sprach sich außerdem für einen möglichst einfachen Aufbau der Plattform aus, damit sich der Landwirt auch in Zukunft auf die Produktion hochwertiger Nahrungsmittel konzentrieren könne. „Man sollte nicht erst ein Studium absolvieren müssen, um die Instrumente zum Risikomanagement zu verstehen“, sagte Hilse.
DBV-Vizepräsident Norbert Schindler wies im Rahmen der Veranstaltung darauf hin, dass sich der Staat zunehmend aus der direkten Marktstützung zurückzieht. In diese Lücke müsse die Versicherungswirtschaft springen. Angesichts der weltweit steigenden Preise für
Agrarprodukte müsse auch in Zukunft die Devise „Teller vor Tank“ lauten, der Nahrungsmittelproduktion müsse also weiterhin oberste Priorität eingeräumt werden. Daneben könnten 10 bis 15 Prozent der weltweiten
Agrarflächen für die Produktion von Bioenergie genutzt werden. (DBV)