HBV-Präsident Friedhelm Schneider forderte in seiner engagierten Rede unter anderem eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage für landwirtschaftliche Betriebe. Aufgrund der ruinösen
Erzeugerpreise bei Milch, in der Schweinehaltung und im Ackerbau und den zunehmenden Preisschwankungen sei eine solche Rücklage für die Bauern überlebensnotwendig.
Die rund 160 Delegierten verabschiedeten zwei Entschließungen mit dem Ziel, den überzogenen Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen sofort zu stoppen und die Potentiale nachwachsender Rohstoffe und Bioenergie aus landwirtschaftlicher Produktion auszuschöpfen.
Im Übrigen müsse es weiterhin Aufgabe der EU und der Mitgliedsstaaten sein, die Spielregeln auf den Märkten zu gestalten. Eine einseitige Marktmacht wie beim Lebensmitteleinzelhandel dürfe es nicht geben.
Präsident Schneider kritisierte besonders den hohen Flächenverbrauch, die Überhand nehmende Bürokratie durch die EU-Wasserrahmen-Richtlinie, die Bodenschutzrichtlinie sowie das Erosionsschutzkataster und damit verbundene Bewirtschaftungseinschränkungen. Ziel müsse sein, über landwirtschaftliche Fachpläne eine frühzeitige Einbindung und Beteiligung der Landwirte zu gewährleisten.
„Wer einen Stall baut, der investiert, der bringt Wertschöpfung in die Gemeinde und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe. Anscheinend ist das noch nicht in allen Gemeinden angekommen“, so Präsident Schneider mit Blick auf die Schwierigkeiten bei der Genehmigung von Stallbauvorhaben.
Landwirtschaft in Hessen sei mehr als irgendein Anteil am Bruttoinlandsprodukt, betonte der Bauernverbandspräsident. „Die Landwirtschaft in Hessen ist regionaler Versorger mit frischen, gesunden und wohlschmeckenden Nahrungsmitteln, regionaler Landschafts-, Boden-, Klima- und Wasserschützer sowie regionaler Strom- und Wärmelieferant“, hob Präsident Schneider hervor. (hbv)