"Der LandFrauenverband Südbaden repräsentiert die Frauen im ländlichen Raum in ihrer ganzen Vielfalt. Ihnen gelingt es, gelebte Gemeinschaft zu praktizieren und das in einem sich immer schneller ändernden gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Umfeld", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde
Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (28. Januar) in Offenburg beim Festakt zum sechzigjährigen Bestehen des LandFrauenverbandes Südbaden.
Zusammen mit seinen beiden Schwesterverbänden Württemberg-Hohenzollern und Württemberg-Baden vertrete der LandFrauenverband Südbaden mit Sachkunde und Weitblick die Interessen von rund 85.000 Frauen auf dem Land. Die Landfrauenverbände sind damit die größte Frauenorganisation in Baden-Württemberg.
Die
Landfrauen seien integraler Bestandteil der Gesellschaft und stellen sich aktiv den Herausforderungen und Veränderungen in den ländlichen Regionen. Auch zukünftig würden eine Reihe wichtiger Themenfelder auf die LandFrauenverbände zukommen. "Unterbreiten Sie Ihre innovativen Vorschläge wie wir die Herausforderungen der Zukunft für das Leben auf dem Land gemeinsam angehen können. Fragen der Pflege älterer Menschen, der Mobilität und Bildungschancen im ländlichen Raum und die Erwerbsbeteiligung von Frauen unter dem Aspekt der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aber auch die Bewältigung des Strukturwandels in der Landwirtschaft fordern uns in den nächsten Jahren heraus", ergänzte die Staatssekretärin.
Demokratie lebt von der aktiven und ausgewogenen Mitwirkung von Frauen und Männern an politischen Entscheidungsprozessen. "Leider sind Frauen in den Kommunalparlamenten in Baden-Württemberg mit rund 21 Prozent immer noch unterdurchschnittlich vertreten. Es ist erfreulich, dass die Landfrauenverbände Frauen für eine Kandidatur bei der anstehenden Kommunalwahl im Juni 2009 motivieren und verschiedene Kurse hierzu anbieten", lobte Gurr-Hirsch das Engagement.
Die LandFrauenverbände in Baden-Württemberg sind die größten Weiterbildungsträger im Ländlichen Raum. Alleine der LandFrauenverband Südbaden führt jährlich 2.100 Bildungsveranstaltungen durch, an denen über 145.000 Frauen aus dem Verbandsgebiet teilnehmen. Weil Bildung und Wissen ein unverzichtbarer Bestandteil sind, um die sich rasch wandelnden Anforderungen aufgrund sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Veränderungen bewältigen zu können, fördert das Land die Weiterbildungsarbeit der baden-württembergischen LandFrauenverbände mit rund 600.000 Euro im Jahr.
"Global denken – lokal handeln ist ein wichtiger Leitsatz für die Arbeit des LandFrauenverbandes Südbaden. Mit beispielgebenden Projekten zur Verkaufsförderung regional erzeugter Produkte oder zur Vermittlung grundlegender hauswirtschaftlicher Kenntnisse und Fertigkeiten wird ein wertvoller Beitrag zur Regionalentwicklung geleistet", erklärte Gurr-Hirsch. Beispiel seien der Haushaltsführerschein, die Ausbildung zur Fachfrau für Verkaufsförderung oder die Milchschlemmerwochen. "Sechzig Jahre LandFrauenverband Südbaden, dies ist eine Erfolgsgeschichte und eine Aufforderung auch die Zukunft aktiv zu gestalten" betonte die Staatssekretärin.
An dieser Erfolgsgeschichte hat Marianne Anselm wesentlichen Anteil. Als bisherige Präsidentin des LandFrauenverbandes Südbaden vertrat sie über Jahre hinweg mit Weitsicht die Interessen nicht nur der Landfrauen, sondern der gesamten landwirtschaftlichen Bevölkerung in berufsständischen Gremien auf Landes- und Bundesebene. Besondere Verantwortung für die sozialen Belange der Landwirtsfamilien trug sie als Vorstandsmitglied der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung.
Staatssekretärin Gurr-Hirsch dankte Marianne Anselm für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement, das seinesgleichen sucht. Für die junge Generation stelle sie ein Vorbild dar. Ihrer Nachfolgerin Rosa Karcher wünschte sie eine glückliche Hand als künftige Präsidentin des LandFrauenverbandes Südbaden. (PD)