Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.03.2009 | 14:00 | Agrarpolitik 

Länder wollen Veröffentlichung im Internet nicht aussetzen

Berlin - Auf den Beschluss der Agrarministerkonferenz, die Veröffentlichung der Agrarbeihilfen im Internetz trotz datenschutzrechtlicher Bedenken des Verwaltungs­gerichtes Wiesbaden fortzusetzen, reagiert der Deutsche Bauernverband (DBV) mit Unverständnis.

Veröffentlichung von Agrarsubventionen
(c) proplanta
Es ist unverständlich, warum die Länder in dieser Frage so zögerlich reagieren und nur "Prüfaufträge" an den Bund und die EU formulieren. Die Länder stehen als Zahlstellen für die EU-Direktzahlungen bei den Landwirten in der rechtlichen und politischen Verantwortung, einen angemessenen Datenschutz bei der Transparenz sicherzustellen.

Der DBV hatte gefordert, die Veröffentlichung kurzfristig auszusetzen, um eine Klagewelle von Landwirten vor den Gerichten zu vermeiden. Viele Landwirte befürchten einen unverhältnismäßigen Eingriff in ihre Datenschutzrechte, wenn ihre betrieblichen Daten völlig unkontrollierbar über das Internet verbreitet werden. Mit Blick auf die Ende April anstehende Veröffentlichung weiterer Daten im Internet werden die Bauernverbände in den Bundesländern ihren Mitgliedern beratend zur Seite stehen, falls sie rechtliche Schritte ergreifen wollen.

Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat mit Beschluss vom 27. Februar 2009 das Klageverfahren zweier hessischen Landwirte mit Unterstützung des Hessischen Bauernverbandes gegen die Veröffentlichung seiner Daten als Empfänger von Agrarbeihilfen der EU im Internet ausgesetzt und dem Europäischen Gerichtshof die entsprechenden Vorschriften zur Überprüfung vorgelegt. Es hält die entsprechenden Vorschriften der genannten Verordnungen für unvereinbar mit dem Gemeinschaftsrecht. (DBV)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Mehr im Büro als auf dem Schlepper

 GLÖZ 8: Özdemir schnürt Paket

 EU-Agrarbeihilfen: Künftig mehr Infos über Empfänger und die Förderung

 Bayern Bauern erhalten 1,24 Milliarden Euro Agrar-Fördermittel

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa