Das Bundeskartellamt in Bonn genehmigte am Montag nach längerer Prüfung die strategische Partnerschaft. Die Karlsruher übernehmen 26 Prozent des Grundkapitals an der EWE. Der Einstieg erfolgt laut
EnBW per Aktienkauf und
Kapitalerhöhung und kostet die Karlsruher nach Angaben eines Sprechers etwa zwei Milliarden Euro. «Die Partnerschaft ist ein echter Gewinn für beide Unternehmen und ermöglicht ihnen eine gemeinsame Weiterentwicklung», betonten EnBW-Chef Hans-Peter Villis und sein EWE-Kollege Werner Brinker. EnBW will mit den Oldenburgern neben der Beschaffung und Speicherung von Gas auch bei erneuerbaren Energien zusammenarbeiten.
Als Voraussetzung für den Zusammenschluss muss sich allerdings einer der beiden Energiekonzerne von «wettbewerblich problematischen Gasbeteiligungen» trennen, fordert das Bundeskartellamt. Dies würde im Fall von EnBW den Verkauf der GESO Beteiligungs- und Beratungs AG bedeuten. EWE müsste die Verbundnetz Gas AG (VNG) verkaufen. Zu einem solchen Schritt hatten sich beide Konzerne im Laufe des Verfahrens bereits verpflichtet. Die Energie-Unternehmen müssen dem Kartellamt nun bis zu einem festgelegten Zeitpunkt mitteilen, welche Alternative sie wählen.
Bis zum 15. September muss das Bundeskartellamt über den Wunsch der EnBW entscheiden, die bei EWE liegenden Anteile von 47,9 Prozent an der VNG unmittelbar zu erwerben. Das Leipziger Unternehmen ist der drittgrößte Gasimporteur in Deutschland. An ihm ist wiederum die EWE mit 47,90 Prozent beteiligt. Die Bonner Kartellwächter hatten in den vergangenen Monaten wiederholt wettbewerbsrechtliche Bedenken geäußert, weil sie befürchten, dass durch die EnBW-Beteiligung an der im Gasgeschäft starken EWE der Gasmarkt in Ostdeutschland behindert werden könnte. (dpa)