(c) RWE Ab 2008 seien dazu jährlich Investitionen von mindestens einer Milliarde Euro geplant, kündigte RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann am Mittwoch in Essen an. «Wir kommen in den Markt noch rechtzeitig», zeigte sich der erst seit Anfang Oktober amtierende Konzernchef überzeugt. Geplant sei ein Ausbau des Anteils erneuerbarer Energie bei RWE von derzeit etwa fünf Prozent auf rund 20 Prozent im Jahr 2020. Schwerpunkt soll der Ausbau der Windkraft sein. Daneben geht es auch um Biomasse und Wasserkraft.
Ebenso wie E.ON wird RWE sein Geschäft mit erneuerbaren Energien in einer eigene Führungsgesellschaft bündeln. Die Leitung der neuen Gesellschaft mit dem Namen «RWE Innogy» übernimmt zum 1. Februar kommenden Jahres der derzeitige Chef des Windkraftanlagen-Herstellers REpower Systems, Fritz Vahrenholt. Sitz werde Essen sein. Großmann schloss dabei auch einen späteren Börsengang der neuen Gesellschaft nicht aus. RWE werde dabei in jedem Fall die Mehrheit behalten. Vorrangiges Ziel sei ein solcher Börsengang derzeit jedoch nicht.
«Windenergie ist von allen erneuerbaren am nächsten an der Wirtschaftlichkeit. Ich bin ganz sicher, dass sie in der zweiten Dekade zum Billigmacher im Strommix wird», sagte Vahrenholt. Allerdings müssten sich die Verbraucher in den nächsten zehn Jahren vor dem Hintergrund einer weltweit wachsenden Nachfrage insgesamt auf «dramatische Energiepreissteigerungen» gefasst machen.
RWE gehe mit der neuen Gesellschaft mit einer Erzeugungskapazität von rund 1500 Megawatt an den Start. Dies sei mehr, als etwa zur Versorgung einer Großstadt wie Köln benötigt werde. Mit rund 600 Mitarbeitern werde der Umsatz zunächst bei rund 400 Millionen Euro liegen. Neben einem organischen Wachstum plane RWE Innogy aber auch strategische Zukäufe meist kleinerer Unternehmen. «Es geht dabei nicht um erster Linie um teure Akquisitionen», sagte Großmann.
Bei der Entscheidung zum Ausbau der erneuerbaren Energien handele es sich um einen «bedeutenden Teilbereich» der künftigen strategischen Ausrichtung des RWE-Konzerns, sagte Großmann. Die Gesamtstrategie des Konzerns werde er jedoch erst bei der Bilanzvorlage im Februar kommenden Jahres vorlegen. Seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Monaten hatte sich der neuen RWE-Chef bislang noch nicht umfassend zur künftigen Strategie des zweitgrößten deutschen Energiekonzerns geäußert. (dpa)
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