«Ein Angebot liegt vor», sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Montag in Magdeburg. Einzelheiten dazu wollte er nicht nennen.
Die Chemie-Tochter Hanhwa Chemicals habe seit Mai die Werke von
Q-Cells in Deutschland und in Malaysia überprüft, sagte Konzernsprecher Park Jang Woo in Seoul. Dahinter stehe die Absicht, bei dem Unternehmen einzusteigen.
Die mögliche Übernahme des deutschen Unternehmens würde in die Wachstumsstrategie Hanwhas im Bereich der Solar-Energie passen, sagte Park. Mit der Übernahme des Werks in Malaysia könnte Hanhwa zudem Antidumping-Zölle der US-Behörden auf chinesische Produkte umgehen.
Hanhwa hat ein Werk in China. Die Hanwha-Gruppe hatte 2010 die chinesische Solarfun Power Holdings übernommen, die jetzt unter dem Namen Hanwha SolarOne Photovoltaik-Module herstellt.
Der Sprecher des Insolvenzverwalters von Q-Cells, Christoph Möller, wollte das Angebot nicht bestätigen. «Wir äußern uns grundsätzlich nicht», sagte er. Q-Cells hatte im April einen Insolvenzantrag gestellt.
Nach Angaben von Möller haben seitdem gut 100 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Derzeit seien noch 1.150 Mitarbeiter beim einstigen Weltmarktführer beschäftigt.
Der südkoreanische Konzern will bis 2020 einer der führenden Anbieter im Photovoltaik-Markt werden. Mit 53 Tochterunternehmen in Südkorea gehört Hanwha zu den größten Industriekonglomeraten des ostasiatischen Landes. Der Konzern ist unter anderem in der Chemie-, Bau- und Finanzindustrie tätig. (dpa)